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Lagerautomatisierung: Roboter übernehmen die Arbeit

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Robotik in der Logistik ist längst Alltag. Doch was leisten die autonomen mobilen Helfer konkret? Und was könnte die Zukunft bringen? Ein Report

Autonome Fahrzeuge, Roboterarme, Stapler, die von selbst Paletten heben … Lösungen wie diese stehen für Logistik 4.0. Und sie boomen. Schon 2019 ist der Absatz mobiler autonomer Roboter für die Logistik in Industrie und Versandhandel gegenüber dem Vorjahr um 42 Prozent auf 75.000 verkaufte Einheiten gestiegen, so die International Federation of Robotics (IFR). Bis 2023 prognostiziert der Branchenverband einen Absatz von 259.000 Stück – und damit weiterhin ein jährliches Umsatzplus von 40 Prozent und mehr. Die Zahlen zeigen: Die Automatisierung von Prozessen in der Logistik nimmt Fahrt auf. Wie Roboter schon heute die Arbeit in unserer Branche erleichtern und effizienter machen, zeigen diese Beispiele aus der Praxis:

Es ist Mittwoch, 15 Uhr. Das Lager der Rhenus Warehousing Solutions in Dortmund. Zwischen den Hochregalen bewegen Mitarbeiter in blauer Arbeitsjacke mit Staplern große und kleine Kartons und blaue Kästen auf Paletten. Ein Stapler sticht heraus – er bewegt sich ohne Fahrer. Er weiß von selbst, welche Palette aus dem Wareneingang in welches Regal gehört. Wie von Geisterhand befördert er sie in Fächer in bis zu zehn Metern Höhe. Dann fährt er zurück zum Eingang, weicht vorsichtig seinen menschlichen Kollegen aus und hebt die nächste Palette an.

Intelligente Lösung für das Nadelöhr

Seit Ende Oktober 2018 ist der Schubmaster Autopilot RAE 200 von Toyota Material Handling in Dortmund im Einsatz. Mit 10,80 Meter verfügt der Schubmaststapler über die größte Hubhöhe Deutschlands. Bis zu 20 Palettentransporte pro Stunde schafft er, täglich bis zu 1.000 Ein- und Umlagerungen. Zur Sicherung der Mitarbeiter verfügt er über eine 360-Grad-Personenschutzanlage. Den richtigen Lagerort für die jeweilige Palette erkennt er mithilfe eines Vision-System-Sensors und einer Schnittstelle zum Warehouse-Management-System.

David Labusek ist Projektleiter Technischer Einkauf bei Rhenus Contract Logistics. Er erklärt: „Der Wareneingang ist das Nadelöhr des Lagers. Hier in Dortmund haben wir ein hohes Aufkommen an Vollpaletten. Deren Lagerung in den oberen Regalen erfordert viel Geschick und Konzentration. Um unsere Mitarbeiter hierbei zu entlasten, haben wir uns für den autonomen Schubmaststapler entschieden.“

Ein Erfolgsrezept

Der Schubmaststapler in Dortmund ist nicht der erste seiner Art. David Labusek und Ralf Markwart, Leiter der Technischen Abteilung für den Einkauf von Flurförderfahrzeugen bei Rhenus Contract Logistics, sind verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung dieser innovativen Technik. Ihr erstes Projekt für ein fahrerloses Transportsystem war ein Autonomously Guided Vehicle (AGV) von Jungheinrich, das seit 2016 an einem Lagerstandort in Minden zum Einsatz kommt. Auch hier beauftragen die Mitarbeiter das AGV über das Transport-Management-System am Wareneingang. Von dort fährt es die Ware zum Übergabepunkt am Hochregallager. Dabei schafft das AGV bis zu 230 Palettenbewegungen am Tag.

Die Mitarbeiter wissen, dass die neue Technik sie bei der täglichen Arbeit unterstützt, aber keineswegs ersetzt.
Ralf Markwart | Leiter der Technischen Abteilung im Einkauf von Flurförderfahrzeugen bei Rhenus Contract Logistics

„Für den Erfolg eines solchen Projekts ist die Akzeptanz der Mitarbeiter besonders wichtig. Daher wurden sie von Anfang an eingebunden und wissen, dass die neue Technik sie bei der täglichen Arbeit unterstützt, aber keineswegs ersetzt“, sagt Ralf Markwart. Neben den beiden Staplern befinden sich bereits zwei weitere autonome Lösungen im Test und fünf in Planung. Dabei handelt es sich nicht nur um Flurförderfahrzeuge, sondern auch um Reinigungs- und Außenkehrroboter.

Das Lager der Zukunft

Es gibt viele verschiedene Ansätze, um die Arbeit im Logistiklager sicherer, zeit- und kostensparender zu machen. Rhenus Warehousing Solutions gründete hierfür 2016 eine eigene Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Lager der Zukunft zu gestalten. „Diese Lösungen sind nicht immer unbedingt automatisiert oder digital“, erklärt Theresia Teigelkamp, Innovationsmanagerin der Rhenus Warehousing Solutions. „Jedes Lager ist anders, wir richten uns stets nach örtlichen Gegebenheiten, Kunden- und Warenanforderungen und der Arbeitsweise der Mitarbeiter.“

Kleine Helfer

Aus der Innovationsinitiative sind bereits mehrere erfolgreiche Projekte hervorgegangen. Im 50.000 Quadratmeter großen Rhenus-Lager im polnischen Swarzędz nahe Poznań werden täglich 18.000 Sendungen für den Online- und Versandhandel abgefertigt. Die täglichen Laufwege der Mitarbeiter zwischen den Regalen mit den Waren und der Packstation haben sich seit 2018 um 800 Meter pro Strecke verkürzt. Nach der Zusammenstellung befördern seitdem kleine Roboterfahrzeuge, genannt Effibots, selbstständig die Sendungen zur nächsten Station. „Durch diese Unterstützung können die Mitarbeiter Sendungen einfacher und schneller zusammenstellen“, erklärt Theresia Teigelkamp.

Der Effibot im Einsatz

Live-Eindruck aus dem Lager: Knopf drücken und der Roboter kommt!

Die Lagerprofis

In den Niederlanden wurde im April 2019 ein automatisiertes Lagersystem in Betrieb genommen. Im 60.000 Quadratmeter großen Lager in Tilburg entstand auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern ein Aluminiumgitter mit 21.000 Behältern. 19 Roboter übernehmen hier die Lagerung und Kommissionierung von hochwertigen Produkten für verschiedene Branchen und Kunden. Das System AutoStore von Swisslog ist mit dem Warehouse-Management-System sowie mit dem Transport-Management-System von Rhenus verbunden. Die Roboter stapeln die Behälter direkt übereinander und transportieren sie an drei Kommissionierplätze. So spart das AutoStore-System im Lager nicht nur Laufwege, sondern aufgrund der Kompaktheit auch Platz.

„Indem wir bestehende Prozesse durch moderne Technologien effizienter machen, können wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben“, betont Theresia Teigelkamp. „Bei der Integration stellen wir immer unsere Mitarbeiter in den Fokus. Unsere Lösungen sollen dabei helfen, dass sie ihre täglichen Aufgaben noch effizienter ausüben können. Das zeigen auch andere Projekte, die wir derzeit verfolgen: Die Arbeit mit Picking-Handschuhen und Inventurdrohnen werden die Arbeit in Zukunft weiter erleichtern.“

Zwischenbilanz

Kein Zweifel: Die Beispiele aus der Rhenus Gruppe zeigen, dass Roboter die tägliche Arbeit erleichtern und die Effizienz steigern. Also eine klare Win-win-Situation. Fürs Unternehmen, für die Mitarbeiter – und letztlich für die Kunden.

Weiterführende Informationen

Studie: Wie die Digitalisierung in der Logistikbranche gelingt

Spannende Insights dazu liefert eine Studie der Unternehmensberatung PwC.

Die Ergebnisse auf einen Blick:

Zur Website

 

Facts & Figures: Weltweite Statistiken über Industrie- und Serviceroboter

Die International Federation of Robotics (IFR) liefert Wissen satt über den aktuellen Stand der Robotik in unserer Welt.

Statistische Jahresberichte, Positionspapiere, Case Studies und mehr:

Zur Website

Fit für die Automatisierung von Prozessen?

Unsere Checkliste: Mit diesen Empfehlungen gelingt es, Unternehmen und Mitarbeiter für die Industrie 4.0 fit zu machen. Neun Tipps für das richtige Mindset.

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Erfahren Sie mehr über die innovativen Lösungen der Rhenus Gruppe.

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Kommentare

Für diesen Artikel gibt es 2 Kommentare

RadekKimak

04.08.2021 - 11:51

Hello, interesting topic, but if you are interested in the latest trends and news of robotics, everything you talk about here will be obsolete in 5 years, the systems are much more advanced and large logistics companies will invest big money in automation and robotics, completely autonomous systems will be delivery, sorting of shipments and shipping will be performed by a robot. Let us not forget the new challenges of the logistics of private space flights, a common thing within ten years, we should think ahead and gain an edge.

dosi

09.07.2021 - 11:04

Wahnsinn, was alles möglich ist!

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