Die Wirtschaft Indiens wächst kontinuierlich: Das südasiatische Land ist nicht nur in puncto Einwohnerzahl und Fläche ein echter Gigant. Im Ranking der 20 Länder mit dem größten Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahm Indien im Jahr 2020 den sechsten Platz ein. Zu den größten Branchen zählen die Landwirtschaft, der industrielle Sektor – mit dem Schwerpunkt auf Fertigung und Textilindustrie – sowie die Dienstleistungsbranche. Statista erwartet, dass sich das BIP von 2.664 Milliarden USD auf 4.393 Milliarden USD im Jahr 2026 steigert. Diese Entwicklung macht Indien weltweit zu einem wichtigen Handelspartner, insbesondere für die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate und China. Aber auch andere Länder setzen auf einen engen Handel mit Indien.
Indien bildet mit sieben weiteren Ländern die Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation (South Asian Association for Regional Cooperation, kurz SAARC). Hierzu zählen Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, Nepal, Malediven, Pakistan und Sri Lanka. Ihr Ziel ist die wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit, insbesondere im Hinblick auf grenzüberschreitenden Handel und Zollabwicklung. Vor allem für die direkten Nachbarländer ist Indien einer der wichtigsten Handelspartner – für Bangladesch ist es beispielsweise der zweitwichtigste Importeur nach China. Laut OEC betrugen die indischen Exporte nach Bangladesch 7,91 Milliarden USD im Jahr 2020. Die wichtigsten Güter sind Rohstoffe, Textilien, Chemikalien, Kraftfahrzeuge, Viehfutter, Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Ausfuhren nach Nepal betrugen 5,85 Milliarden USD; knapp 14 Prozent davon nimmt raffiniertes Erdöl ein. Kraftfahrzeuge, Lebensmittel und elektronische Weißwaren sind weitere wichtige Exportgüter. Umgekehrt ist Indien mit knapp 70 Prozent der gesamten Ausfuhr das wichtigste Exportziel für Nepal. Rund 23 Prozent des nepalesischen Exports in Richtung Indien entfällt auf Sojabohnenöl. Auch Bhutan exportiert fast ausschließlich nach Indien, darunter größtenteils Eisenlegierungen, Eisen-Halbzeuge und Mineralien. Das Königreich importiert wiederum unter anderem Erdöl, Eisenreduktionen, Holzkohle und Kraftfahrzeuge aus Indien, mit einem Gesamtvolumen von 623 Millionen USD im Jahr 2020.
Eine der Bestrebungen der Länder Bangladesch, Bhutan, Indien und Nepal, die gemeinsam die sogenannte BBIN-Region bilden, ist die Stärkung der Infrastruktur. Das SASEC Road Connectivity Project ist eine der jüngsten Entwicklungen, die den Handel und die Wirtschaft über ein Straßennetz stärken sollen. Dieses wird die Konnektivität der Subregion verbessern, indem es Indien über Bangladesch mit Nepal und Bhutan verbindet. Der Ausbau der Infrastruktur lohnt sich: Da es sich bei Nepal und Bhutan um Binnenländer handelt, sind sie nur auf dem Luft- oder Straßenweg erreichbar. Auf den ersten Blick wirkt der Warentransport via Flugzeug als ideale Lösung. Schließlich geht dies am schnellsten und die Entfernungen für Sendungen aus indischen Städten wie Mumbai oder Chennai sind immer noch groß – auch wenn es sich um Nachbarländer handelt. Dennoch macht der Straßentransport mit Lkws aus wirtschaftlicher Sicht mehr Sinn. Das hat zahlreiche Gründe.
Der grenzüberschreitende Straßentransport mit dem Lkw wird auch Cross-Border Trucking genannt. Er punktet gegenüber anderen Transportarten mit weniger Beschränkungen bei den verschiedenen Frachttypen. Gefahrgüter und großvolumige Güter stellen kein Problem dar. Im Vergleich zu Luft- und Seetransporten ist zudem weniger Aufwand im Hinblick auf Dokumentation, Zertifizierung und Zollabwicklung erforderlich. Ausschlaggebend dafür, dass Cross-Border Trucking innerhalb der BBIN-Region die effizienteste Lösung darstellt, sind die Frachtkosten und die Laufzeiten: Der Landweg von Indien nach Nepal und Bhutan dauert zwischen fünf und elf Tagen, je nachdem, ob der Transport in Mumbai, Delhi oder Chennai startet. Per Flugzeug dauert er nur zwei Tage, kostet aber durchschnittlich das 22-Fache des Lkw-Transports.
Auch Luftfracht von Indien nach Bangladesch weist ähnliche Zeiten und Kosten auf. Als Nachbarland mit Meeresküste wäre Seefracht eine Alternative zur Luft. Auf diesem Weg benötigen die Güter jedoch etwa 15 bis 20 Tage zu ihrem Zielhafen. Zudem überzeugt das Cross-Border Trucking im Vergleich mit einer wesentlich höheren Verfügbarkeit, sowohl bei Fahrzeugen als auch Containern. Auch die Transitzeit ist verlässlicher, da ein Tür-zu-Tür-Service möglich ist. Diese Vorteile und die geografische Lage Bangladeschs, das trotz seiner Küste an drei Seiten von Land – hauptsächlich von Indien – umgeben ist, machen den Straßenverkehr zum wesentlichen Bestandteil der Logistik und des Güterverkehrs zwischen den beiden Ländern.
Damit der Frachttransport via Cross-Border Trucking erfolgreich verläuft, ist ein zuverlässiger Logistikdienstleister von oberster Bedeutung. Ein gut ausgebautes Netzwerk in den Ländern ermöglicht es Kunden, Sendungen in Bangladesch, Nepal und Bhutan innerhalb kürzester Vorlaufzeiten auf der Straße zuzustellen. Niederlassungen in ganz Indien mit direkter Straßenanbindung garantieren einen Transport ohne Umschlag, sprich eine mehrfache Bearbeitung der Fracht.
Die Echtzeit-Übersicht via GPS und CCTV gewährleistet die Sicherheit für die Fracht und eine End-to-End-Verfolgung für den Kunden. Professionelles Ladungshandling sichert die Güter während des Transports durch Laschen und Airbags. Smart Locks bieten Diebstahlprävention bei hochwertiger Fracht. Der Dienstleister sollte auch über das nötige Know-how bei der Zollabwicklung verfügen. Dazu gehört die Erledigung aller Formalitäten, wie zum Beispiel die Erstellung der Zollpapiere und der Ursprungszeugnisse sowie die EDI-Registrierung des Empfängers beim indischen Zoll. So stellen Unternehmen sicher, dass ihre Lieferungen von Indien nach Nepal, Bhutan oder Bangladesch reibungslos und pünktlich erfolgen.
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