Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit wird die komplexe Situation in der Logistik 2022 voraussichtlich zu einem Rückgang der Pkw-Zulassungen in Europa führen. Wie der Herstellerverband ACEA selbst einräumt, liegt dies vor allem daran, dass aufgrund der fehlenden Halbleiter nur ein begrenztes Angebot an Fahrzeugen zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund stellen die Unterbrechungen in der globalen Lieferkette laut dem Europäischen Verband der Automobilzulieferer (Clepa) die größte Bedrohung für die Automobilzulieferindustrie dar. Im vorangegangenen Bericht des Verbands stand noch der Mangel an Halbleitern im Vordergrund. Heute sind es vor allem die steigenden Kosten in der Logistikkette, die den vom Verband befragten Unternehmen die größte Sorge bereiten. Dies wurde von 60 Prozent der Befragten so genannt.
„Die globalen Probleme aufgrund der Pandemie und das schwierige internationale Umfeld zeigen die komplexen Verflechtungen in der Logistikkette für die Automobilindustrie. Eine kleine Verzögerung in einem Glied der Kette wirkt sich auf die gesamte Produktion aus“, erklärt Andreu Gutiérrez, Landesvertriebsleiter Straßentransporte von Rhenus Logistics in Spanien. Laut Gutiérrez bietet diese Situation den Automobilzulieferern aber auch die Gelegenheit, ihre Logistik neu zu organisieren. Und er weiß auch, wie: mit der Auswahl des besten Partners für ihre Lieferkette.
Rhenus Logistics Spain hat den Logistik-Leitfaden für Automobilkomponenten erstellt. Er analysiert die wichtigsten Logistikmuster einer Branche, in der Spanien den vierten Platz in Europa einnimmt und weltweit zu den Top 10 gehört.
Ein Hauptergebnis des Berichts, basierend auf Daten der spanischen Steuerbehörde, ist, dass im Außenhandel der spanischen Automobilzulieferer der Transport auf der Straße an erster Stelle steht. Wichtigster Handelspartner der Branche ist Frankreich. Das Land steht bei den Importen an erster und bei den Exporten an zweiter Stelle.
Der Bericht bestätigt den Wiederaufschwung des Sektors nach dem starken Rückgang aufgrund der Pandemie. Er zeigt auch die Dynamik bei den Exporten, die 2021 um fünf Prozent und in der ersten Jahreshälfte 2022 um weitere zehn Prozent stiegen.
Die Analyse der von der spanischen Steuerbehörde zur Verfügung gestellten Daten belegt, dass 65 Prozent der spanischen Exporte und bis zu 70 Prozent der Importe mit Lkws transportiert werden. Mit 33 Prozent der Exporte und 28 Prozent der Importe hinken Seetransporte weit hinterher. Luft- und Schienentransporte machen gerade einmal rund zwei Prozent der Dienstleistungen mit Ursprung oder Ziel in Spanien aus. Für Rhenus, einen auf Transport und Lagerung von Automobilkomponenten spezialisierten Logistikdienstleister, bestätigen diese Ergebnisse die Bedeutung, die der Transport auf der Straße für diese Branche hat.
Die kombinierte Studie der Ziele im Außenhandel und der Transportmittel zeigt, wie unterschiedlich der Verkehr mit Ursprung oder Ziel in Frankreich ist. So werden 95 Prozent der nach Frankreich exportierten Automobilkomponenten über die Straße transportiert, während 63 Prozent der Importe von Frankreich nach Spanien per Schiff erfolgen – die restlichen 37 Prozent per Lkw.
Deutschland hat Frankreich als führendes Exportziel der spanischen Automobilzulieferer überholt. Bei den Importen steht Deutschland an zweiter Stelle, wobei auch hier die Transporte überwiegend auf der Straße erfolgen. Marokko steht als Exportland für spanische Automobilzulieferer an dritter Stelle. Der Transport erfolgt nahezu vollständig per Schiff.
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