Von Wissenschaft, Natur und Meerjungfrauen: Entdecken Sie ein Land voller Kontraste

Cześć * und herzlich willkommen in Polen! Das Land im Herzen von Europa bietet eine bunte Vielfalt an sehenswerten Ausflugszielen und lockt damit jährlich mehrere Millionen Besucher an. Kein Wunder, ist hier doch für jeden Geschmack etwas Passendes geboten: Kulinarische Spezialitäten, moderne Städte, historische Orte und ursprüngliche Natur warten darauf, entdeckt zu werden. Begleiten Sie uns auf unserer Reise durch Polen und tauchen Sie ein in die Kultur des Landes.

*Cześć [tʃeɕtɕ] ist eine informelle Begrüßung und kann je nach Situation entweder „Hallo“ oder „Tschüss“ bedeuten (ähnlich wie das italienische Ciao).

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Zahlen & Fakten über Polen

  • Hauptstadt: Warschau
  • Einwohner: 38,5 Millionen
  • Währung: Polnische Zloty (PLN)
  • Fläche: 312.700 km2
  • 528 Kilometer Ostseeküste

Unterwegs auf historischen Pfaden

Warschau

Die polnische Hauptstadt begeistert durch einen aufregenden Mix aus Alt und Neu. Moderne Hochhäuser aus Glas stehen in Warschau Seite an Seite mit dem Kulturpalast, der in den frühen 1950er-Jahren auf Anordnung von Josef Stalin erbaut wurde. Damals war Polen ein Teil des Ostblocks. Der im Stil des sozialistischen Klassizismus erbaute Palast sollte vor allem die Macht der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) repräsentieren und war daher in Teilen der Gesellschaft nicht sonderlich beliebt. Mittlerweile ist das Gebäude von den Stadtbewohnern weitestgehend akzeptiert – vermutlich auch deswegen, weil der Kulturpalast inzwischen das ist, was sein Name suggeriert: eine kulturelle Einrichtung. Er beheimatet verschiedene Freizeiteinrichtungen wie beispielsweise Kinos, Restaurants, Museen und sogar ein Schwimmbad. Mit 237 Metern bietet der Kulturpalast von seiner Aussichtsplattform zudem einen einzigartigen Blick über das weitläufige Stadtgebiet.

Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich die malerische Altstadt. Sie ist das Herz der Stadt. Obwohl Warschau während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört wurde, baute man die historischen Gebäude der Altstadt bis 1963 in mühevoller Kleinarbeit wieder auf – und zwar originalgetreu. Dabei orientierten sich die Kunsthistoriker an verschiedenen Bildern und Skizzen, sodass heutzutage kaum erkennbar ist, dass es sich bei den Häusern mit ihren bunten Fassaden um Rekonstruktionen handelt. Die Bemühungen haben sich gelohnt und führten schließlich dazu, dass die Warschauer Altstadt seit 1980 als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt ist. Mittelpunkt der Altstadt ist der Rynek Starego Miasta, der Marktplatz. Mit seinen verschiedenen Restaurants und Cafés lockt er nicht nur die Bewohner von Warschau, sondern auch Urlauber aus aller Welt an, die hier typisch polnische und osteuropäische Spezialitäten genießen wollen.

Die Meerjungfrau von Warschau

Die Meerjungfrau von Warschau

Im Zentrum des Marktplatzes thront die Statue der Meerjungfrau Syrenka. In ihrer linken Hand hält sie ein Schild, in ihrer rechten Hand ein Schwert. Sie gilt als Beschützerin der Stadt und ist auch heute noch auf dem Stadtwappen von Warschau zu sehen. Unterschiedliche Geschichten versuchen zu erklären, wie die Meerjungfrau zur Symbolfigur der Stadt wurde.

Eine Legende besagt, dass die Syrenka die Schwester der berühmten kleinen Meerjungfrau von Kopenhagen war. Während die eine der Schwestern nach Skandinavien geschwommen ist, schwamm die andere nach Polen, genau dorthin, wo sich heute der Marktplatz der Warschauer Altstadt befindet. Die Meerjungfrau fühlte sich dort wohl und war bei den Menschen wegen ihres Gesanges beliebt. Eines Tages wurde sie allerdings von einem Mann gefangen genommen, der versuchte, aus ihrem Besitz Profit zu schlagen. Die Meerjungfrau wurde jedoch von den Einheimischen befreit. Aus Dankbarkeit blieb sie in der Stadt und versprach, die Einwohnenden zu beschützen, wenn sie in Gefahr geraten sollten.

Übrigens gab es die Syrenka vor einigen Jahrzehnten auch als fahrbaren Untersatz. Der polnische Begriff für „Meerjungfrau“ lautet Syrena und ist gleichzeitig auch Namensgeber für ein polnisches Auto, das zwischen 1957 und 1972 serienmäßig von Fabryka Samochodów Osobowych (FSO) gefertigt wurde. Heutzutage wird das Fahrzeug nicht mehr hergestellt, einige der Modelle sind jedoch im Warschauer Automobilmuseum zu sehen.

Das baltische Gold des Nordens

Bernstein

So bunt wie seine farblichen Erscheinungen, so vielfältig sind auch seine Namen: Jantar, Sukzinit, Electrum, Gold der Ostsee oder Gold des Nordens. Bernstein (polnisch: Bursztyn) gehört zu den ältesten Schmucksteinen der Menschheit und galt früher als wertvoller Rohstoff, der teilweise sogar als Zahlungsmittel genutzt wurde. Zudem wurden ihm mystische Kräfte und eine heilende Wirkung zugesprochen. Auch heute noch erweckt das fossile Harz allgemeine Bewunderung und ist vor allem ein beliebtes Mitbringsel aus dem Urlaub. In Polen gibt es vor allem in der Region rund um die Hafenstadt Danzig ein reiches Bernsteinvorkommen. Die ältesten historischen Quellen über die Bernsteinbearbeitung reichen bis ins achte Jahrhundert vor Christus zurück. Wegen der ihm zugeschriebenen Heilkräfte wurden damals in erster Linie Amulette und kleine Figuren aus Bernstein angefertigt. Ab dem Mittelalter entwickelten sich in Danzig zahlreiche Bernsteinwerkstätten, die sowohl ihre Erzeugnisse als auch den Rohstoff selbst bis über die Grenzen des Landes hinaus exportierten – zum Beispiel nach Brügge, Amsterdam, Köln, Lübeck, Nürnberg oder Venedig.

Das 16. und 17. Jahrhundert wird in Danzig als „das goldene Zeitalter des Bernsteins“ bezeichnet. Zu dieser Zeit wurden in den örtlichen Werkstätten zahlreiche bernsteinerne Kunstwerke von reichen Bürgern, dem Adel oder polnischen Königen in Auftrag gegeben. Sie dienten als wertvolle und diplomatische Geschenke für Zaren, Päpste und die Herrscher großer Staaten. Aus diesem Grund kann man die Erzeugnisse der Danziger Bernsteinhandwerker an verschiedenen königlichen Höfen in ganz Europa finden – sogar am Hof von Ludwig XIV, dem „Sonnenkönig“ von Frankreich.

Auch wenn die Zunft der Danziger Bernsteinhandwerker durch die zwei Weltkriege komplett zerstört wurde, haben die Kunstschaffende deren Tradition im Laufe der Zeit wiederhergestellt. Heute sind die Handwerker und ihre Produkte weltweit bekannt. Mittlerweile hat sich Danzig zu einem wichtigen Zentrum für die weltweite Verarbeitung und Förderung des Bernsteins etabliert und ist Sitz verschiedener Institutionen wie etwa der Landeswirtschaftskammer Bernstein und des Internationalen Verbandes der Bernsteinhandwerker. Wer mehr über das Gold des Nordens erfahren will, sollte unbedingt dem Danziger Bernsteinmuseum einen Besuch abstatten oder in den ersten drei Augustwochen nach Danzig kommen, wenn das Bernstein-Sommerfestival während des St.-Dominik-Jahrmarktes stattfindet. Zudem gibt es das ganze Jahr über Gelegenheit, die in der Danziger Altstadt befindlichen Bernsteinwerkstätten zu besuchen und den Kunstschaffenden bei der Bernsteinbearbeitung und Schmuckherstellung über die Schulter zu schauen.

Auf den Spuren des Kopernikus

Auf den Spuren von Kopernikus

Eine weitere Koryphäe aus Polen ist der weltberühmte Astronom Nikolaus Kopernikus (polnisch: Mikołaj Kopernik). 1473 als Sohn des wohlhabenden Kupferhändlers Niklas Koppernigk und seiner Frau Barbara Watzenrode in Toruń geboren, studierte er später in Polen und Italien Jura, Medizin und Astronomie. Zudem schloss er 1503 in Ferrara seine Ausbildung als Doktor des Kirchenrechtes ab und übte daraufhin in Frauenburg (polnisch: Frombork) verschiedene Kirchenämter aus. Aus einem Turmzimmer des Frauenburger Doms heraus führte er seine Himmelsbeobachtungen und astronomischen Versuche durch. Dabei bemerkte er, dass sich die Erde – anders als damals angenommen – um die Sonne dreht, und stellte somit das geozentrische Weltbild der katholischen Kirche gänzlich in Frage. Die Ergebnisse seiner Arbeit fasste er in seinem Hauptwerk „De Revolutionibus Orbium Coelestium“ (Von den Umlaufbahnen der Himmelskörper, Nürnberg 1543) zusammen, das gleichzeitig auch seine letzte Veröffentlichung war. Im Mai 1543 verstarb Kopernikus in Frauenburg.  

Heute befindet sich im unteren Stockwerk des Frauenburger Doms ein Raum, der Besuchern einen Eindruck des kopernikanischen Arbeitszimmers vermittelt. Im Geburtshaus in Toruń wurde ein Museum, das Nikolaus Kopernikus Haus, mit einer multimedialen und interaktiven Ausstellung eingerichtet, die sich der Lebensgeschichte von Kopernikus widmet und viele Informationen über die Entwicklung der Astronomie und die Geschichte des Universums bereithält.

Masuren: das Land der Tausend Seen

Masuren: die Region der tausend Seen

Im Sommer ein Anziehungspunkt für Urlauber, im Winter ein Ort der Einsamkeit: Die Masurische Seenplatte (polnisch: Pojezierze Mazurskie) im Nordosten des Landes ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Dabei zieht es vor allem Wanderer, Naturliebhaber und Wassersportler in die malerische Landschaft, die neben zahlreichen Vogelarten auch Luchse, Biber, Wölfe und sogar Elche beheimatet. Mit rund 3.000 Seen und einer Fläche von rund 1.700 Quadratkilometern ist die Seenplatte das größte Süßwasserreservoir Polens.

Wenn die Tage im Frühling langsam wieder wärmer werden und die Natur zum Leben erwacht, ist die Masurische Seenplatte das perfekte Ausflugsziel für Wanderungen oder Fahrradtouren auf den mehr als 100 Kilometern Radweg, die sich hier quer durch die Landschaft ziehen. Auch Störche fühlen sich hier sehr wohl – etwa die Hälfte aller in Europa lebenden Störche sind in den Masuren zu Hause, weshalb man vor allem im späten Frühling dem lautstarken Klapperkonzert der Vögel lauschen kann. Spätestens, wenn der rote Klatschmohn blüht und sich das leuchtende Gelb der Rapsfelder mit den weitläufigen Alleen und dem strahlend blauen Himmel zu einer Naturidylle vereint, ist der Sommer in den Masuren angekommen – die perfekte Jahreszeit, um baden zu gehen oder eine Kanutour auf den zahlreichen Flüssen und Bächen zu unternehmen. Besonders der Fluss Krutynia im Süden der Seenplatte eignet sich für einen erlebnisreichen Ausflug auf dem Wasser.

Im Herbst wird es hier ruhiger. Bei angenehm mildem Klima zeigt sich die Region dann von ihrer goldenen Seite: Die Blätter der Bäume schimmern in vielen bunten Farben und lassen sich am besten während ausgedehnter Spaziergänge bestaunen. Zudem ist der Herbst auch die richtige Jahreszeit, um in den Gewässern zu angeln, Naturmotive zu fotografieren oder auf Pilzsuche zu gehen – neben Steinpilzen findet man hier auch Butterpilze, Reizker oder Pfifferlinge. In den kalten Monaten verwandeln sich die Masuren dann in ein wahres Winterwunderland. Schneebedeckte Hügel zieren die Landschaft, die Luft ist kalt und klar und Wintersportler kommen jetzt voll auf ihre Kosten. Wer keine Lust hat, mit Skiern oder auf dem Snowboard unterwegs zu sein, kann alternativ auch einen Ausflug im Hundeschlitten buchen, eine winterliche Kajakfahrt in den Flüssen unternehmen oder auf den zugefrorenen Seen eissegeln. Die Tage im Winter sind recht kurz, sodass abends ausreichend Zeit bleibt, um die verschiedenen Wellnessangebote in der Region zu nutzen und sich wieder aufzuwärmen.

Kulinarische Spezialitäten aus Polen

Pierogis

Was wäre Polen ohne richtig gutes Essen? Die traditionelle polnische Küche ist zwar meistens deftig und nicht gerade kalorienarm, genießt aber bis über die Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf. Sie besteht überwiegend aus Fleisch, Brot, Gemüse und verschiedenen Gewürzen. Eins der wohl bekanntesten Gerichte sind die Piroggen (polnisch: Pierogi) – halbrunde Teigtaschen, die wahlweise mit Fleisch, Gemüse, Käse oder Obst gefüllt sind. Als pikante Variante werden sie üblicherweise pur oder mit angebratenem Speck und gedünsteten Zwiebelstreifen serviert. Ein passendes Getränk darf natürlich auch nicht fehlen. Als Ausgleich zu den herzhaften Piroggen eignet sich gut ein Fruchtkompott, das von vielen Menschen in Polen noch traditionell selbst hergestellt wird. Anders als klassisches Kompott aus eingekochtem Obst handelt es sich bei der polnischen Variante um ein Getränk, das im Gegensatz zu den künstlichen Getränken aus dem Supermarkt keine Zusatzstoffe enthält, aber mindestens genauso erfrischend ist. Für das selbstgemachte Kompott braucht man nur wenige Zutaten: Obst, Wasser und eventuell ein bisschen Zucker. Am liebsten werden dafür die Früchte aus dem eigenen Garten verarbeitet: Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen, Stachelbeeren, Heidelbeeren … Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!

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Anleitung für das polnische Fruchtkompott

Obst waschen und klein schneiden. Anschließend in einen Topf mit Wasser geben. Obst und Wasser sollten dabei in einem Verhältnis von etwa 1:2 gemischt werden (also ein Teil Obst und zwei Teile Wasser). Alles für circa 20 Minuten kochen, bis das Obst weich ist. Wer mag, kann noch ein bisschen Zucker hinzugeben, aber das ist nicht unbedingt notwendig, da die Früchte selbst schon süß sind. Nach dem Kochen entweder heiß in Gläser füllen und gut verschließen (dann bleibt das Kompott länger haltbar) oder abkühlen lassen und sofort genießen.

Ein Dorf mit internationaler Bedeutung

Durch seine zentrale Lage bietet das osteuropäische Land Unternehmen einen einfachen und schnellen Zugang zu allen führenden Märkten in Europa. Zudem führen auch Teile des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) durch Polen. Es umfasst europaweite Netzwerke fürStraßen, Eisenbahnstrecken, Binnenwasserstraßen, Schiffswege, Häfen, Flughäfen sowie Bahnhöfe und verbindet das Land beispielsweise mit der Adriaküste in Italien, der Nordseeküste in den Niederlanden oder der nördlichen Ostseeküste in Estland. Ein zentraler Hub ist hierbei das kleine Dorf Małaszewicze, nahe der Grenze zu Belarus. In dem Ort, der gerade einmal 1.700 Einwohner zählt, befindet sich eines der größten multimodalen Logistikzentren Polens und zugleich der östlichste Güterbahnhof für Ganzzugverkehre innerhalb der Europäischen Union. Der Bahnhof Małaszewicze soll bis zum Jahr 2025 um drei weitere Gleise ausgebaut werden, sodass dann Güterzüge mit einer Länge von 750 Metern abgefertigt werden können.

Auch das internationale Logistikunternehmen Rhenus bietet in Małaszewicze verschiedene Dienstleistungen rund um den Schienentransport an, wie zum Beispiel den Frachtumschlag von Normal- auf Breitspur, die Verladung von Massengütern, Stückgütern und Containern sowie die Abwicklung der Zollmodalitäten bei grenzüberschreitenden Transporten. Darüber hinaus verfügt Rhenus auch über verschiedene Warehouses an den polnischen Seehäfen für die Lagerung und den Vertrieb von Gütern.

Gut vernetzt mit Europa

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Die entsprechenden Personenbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für alle Geschlechter (m/w/d).

Und was können wir für Sie tun?

Entdecken Sie die vielfältigen Logistikleistungen von Rhenus Polen:

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