Il est bon on l’île Bourbon*

In die Berge oder ans Meer? Beim Thema Urlaub unterscheiden sich die Meinungen oftmals. Auf der französischen Insel Réunion östlich von Madagaskar müssen sich Besucher jedoch nicht festlegen. Neben sonnigen Sandstränden bietet die „Insel der Zusammenkunft“ für Touristen auch faszinierende Berglandschaften mit bildschönen Aussichten. Dabei kommen sogar Gourmetliebhaber auf ihre Kosten. Begleiten Sie uns auf einer Reise für alle Sinne – oder „une voyage d’émotions“, wie es im offiziellen Slogan der Insel heißt.

*Es ist schön auf der Bourbon-Insel.

Im Gegensatz zu dem nur 800 Kilometer westlicher gelegenen Madagaskar ist La Réunion mit seinen 2.500 Quadratkilometern eine vergleichsweise kleine Insel. Die rund 860.000 Einwohner sprechen vorrangig Französisch oder Réunionnais – eine Kreolsprache, die primär aus französischen Wörtern besteht, aber gleichzeitig auch Begriffe aus Malagasy, Hindi, Portugiesisch, Gujarati und Tamil verwendet. Passend zur landschaftlichen Vielfalt gliedert sich auch Réunion-Kreolisch in drei Dialekte: Bergland, Flachland und städtische Gebiete. Die Hauptstadt Saint-Denis liegt im nördlichen Teil der Region und verfügt über religiöse Stätten der drei Weltreligionen Islam, Christentum und Hinduismus, die stark auf der Insel vertreten sind.

Eine Insel mit vier Namen

Vanilleschoten

Die Geschichte der Insel geht bis zum 14. Jahrhundert zurück und ist ab 1700 eng mit Frankreich verbunden. Dabei hatte die Region im Laufe der Jahre viele verschiedene Namen: von Dina Maghrabin über Santa Apolonia und Île Bourbon bis hin zu Île Napoléon. Auch Île de la Réunion wurde zwischenzeitlich ersetzt und feierte erst nach der französischen Februarrevolution 1848 ihr endgültiges Comeback. Die Vanille von der Insel ist jedoch noch immer unter dem Begriff Bourbon-Vanille bekannt, angelehnt an den ehemaligen Namen Île Bourbon. Wie der Name Réunion genau entstand, ist umstritten. Er wurde angeblich als Hommage an das Treffen der Föderierten aus Marseille und der Pariser Nationalgarde gewählt.

Vulkanischer Ursprung: Natur pur statt Brandgefahr

Vulkan-Piton

Naturliebhaber finden auf La Réunion alles, was das Herz begehrt: Neben Sandstränden mit azurblauem Wasser, Hochebenen mit glasklaren Flüssen und vulkanischen Bergen hat die Insel mit dem Foret de Belouv auch einen eigenen Tropenwald. Nicht umsonst ernannte die UNESCO den Nationalpark im Jahr 2010 zu einem Welterbe, das mit 105.000 Hektar immerhin 42 Prozent der Insel ausmacht. Für Touristen lohnt sich ein Trip schon allein, um die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu erleben. Gleichzeitig bietet der Vulkan Piton de la Fournaise als einer der aktivsten Vulkane der Welt eine überwältigende Ansicht. Aber keine Angst: Die regelmäßigen Eruptionen sind ein gefahrloses Spektakel und können in aller Ruhe beobachtet werden. Sie spenden sogar neues Leben: Nach dem Ausbruch im April 2007 sind ganze 45 Hektar neues Land nahe des Kaps Pointe du Tremblet entstanden. Kurze Zeit später wurden hier einige neue Pflanzen- und Tierarten entdeckt, was den Status von La Réunion als einem der Biodiversität-Hotspots weltweit mit rund 230 endemischen Pflanzenarten und diversen Schutzprogrammen für die lokale Flora und Fauna nochmals ausgebaut hat.

Teile des Nationalparks sind auch die drei Talkrater namens Mafate, Salazie und Cilaos. Letztere sind eigene Kommunen, die sich durch den Verzicht auf übermäßige Asphaltierung ungewohnt natürlich in die Landschaft einfügen. Währenddessen ist der Cirque de Mafate nicht über herkömmliche Straßen, sondern nur per Helikopter oder den Fußweg durch die Natur erreichbar. Auf den verschiedenen Wanderwegen, die auf einer Länge von insgesamt 1.000 Kilometern über die Insel führen, werden Besucher ebenfalls Zeuge von atemberaubenden Aussichten wie beispielsweise dem Wasserfall Trou de Fer im Norden der Insel. Er gehört zum Talkrater Salazie und ist mit 725 Metern einer der höchsten Wasserfälle der Welt. Zum Entspannen gibt es außerdem zahlreiche Strände und Buchten, wie zum Beispiel Saint-Leu, Saint-Gilles-les-Bains oder Boucan Canot.

Zwischen Ruhe und Action

Forêt de Bélouve

Neben den Sehenswürdigkeiten bietet La Réunion auch eine Vielzahl von spannenden Aktivitäten. Dazu gehören unter anderem der Botanische Garten von Saint-Denis und der Wildpark von Les Makes. Eine Tour durch das Vanille-Anbaugebiet und das Rhum-Distillerie-Museum sind ebenfalls interessante Möglichkeiten, um mehr über die lokale Kultur und Geschichte zu erfahren. Für Adrenalinjunkies stehen währenddessen Paragliding über der Bucht Saint-Leu, Canyoning- und Abseiltouren sowie Tauchangebote zur Verfügung. Interessierte können sich sogar für die bekannten Ultramarathons des Grand Raids anmelden, die jedes Jahr im Oktober über herausfordernde Strecken wie den Trail de Bourbon oder La Mascareignes führen. Den legendären Abschluss der Sportsaison bildet der Diagonale des Fous, in dem sich die Besten der Besten beweisen können. Die 166 Kilometer lange Strecke startet im südlichen Saint-Pierre und führt die Marathonläufer über knapp 10.000 positive Höhenmeter bis nach Saint-Denis im Norden. Hier gehen lokale und internationale Trailrunner vor einer atemberaubenden Kulisse gemeinsam bis ans Limit, was den Wettbewerb sowohl in physischer als auch mentaler Sicht zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. Ob als Teilnehmer oder Zuschauer: So kommt jeder Urlauber auf seine Kosten.

Ein kulinarischer Ausflug in alle Ecken der Welt

Knurrt nach den ausschweifenden Erkundungstouren der Magen? Zum einzigen Problem könnte die Entscheidungsfindung werden. Denn die abwechslungsreiche Küche von La Réunion tischt mit Einflüssen aus dem Kreolischen, Indischen, Afrikanischen und Französischen auf. Ein bekanntes Gericht ist das „Rougail Saucisse“, eine Wurstspeise mit einer pikanten Gemüsesoße, die meist mit Reis serviert wird. „Carri“, ein Currygericht mit Fisch, Fleisch, Meeresfrüchten oder Gemüse sowie reichlich Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten, Kurkuma, Nelken und Ingwer, ist ebenfalls sehr beliebt. Allgemein ist das Essen auf La Réunion bunt und stark gewürzt, vorrangig mit Chili und Safran oder der typisch indischen Gewürzmischung Massalé.

Als Desserts gibt es frittierte oder mehlbasierte Kuchen sowie je nach Saison frische exotische Früchte wie Litschi, Ananas, Mango, Guave und Drachenfrucht. Natürlich findet sich auch die gebietsheimische Bourbon-Vanille in vielen Gerichten. Wer seine Mahlzeit lieber mit einem hochprozentigen Genuss beendet, für den bietet sich ein Getränk mit Rhum arrangé an. Der aromatisierte Rum aus lokalem Zuckerrohr wird als echter Klassiker auf der Insel allseits geschätzt und ist Teil vieler Cocktails. Die Reise nach La Réunion wird somit zu einem perfekten Erlebnis für Genießer und Abenteurer.

Die Verbindung klappt – vor allem nach Frankreich

La Réunion verfügt als Teil der Europäischen Union über eine starke wirtschaftliche Infrastruktur und ist somit ein bedeutender Handelsstandort im Indischen Ozean. Neben dem Tourismus sind die wichtigsten Wirtschaftszweige der Insel die Landwirtschaft und die Fischerei. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist damit der größte Sektor in der Wirtschaft La Réunions. Charakteristisch dabei ist der Anbau von Zuckerrohr, Vanille, Ananas, Bananen und Kaffee sowie die Verarbeitung von tierischen Produkten. Die Exporte sind dadurch hauptsächlich auf Rum, Zucker und Fischerzeugnisse ausgerichtet. 34 Prozent aller Exporte gehen nach Frankreich, wobei es sich bei der Hälfte aller exportierten Produkte um Erzeugnisse aus der Zuckerindustrie handelt. China und die Vereinigten Staaten sind die wichtigsten Abnehmer für Seehecht und machen sogar rund zehn Prozent der Gesamtausfuhren aus. Darauf folgen Mayotte mit Personenwagen, Madagaskar mit Futtermitteln für Garnelenfarmen und schließlich Indien mit Industrieabfällen wie Eisen, Stahl oder Altpapier. Umgekehrt importiert La Réunion einen Großteil seiner Lebensmittel, Pharmazeutika und Textilien aus Frankreich. Deutschland ist darüber hinaus ein wichtiger Lieferant für Autos.

Infrastrukturell und logistisch auf Wachstumskurs

Maßgebliche Umschlagpunkte für Im- und Exporte sind der Seehafen Pointe des Galets in Le Port und der Flughafen Roland Garros in Sainte-Marie. Der Seehafen ist sogar der viertgrößte in ganz Frankreich – hier wurden im Jahr 2021 sechs Millionen Tonnen Waren umgeschlagen. Obwohl der bevorzugte Verkehrsträger auf La Réunion noch immer das Auto ist, wächst die Bedeutung alternativer Verkehrsmittel kontinuierlich an. Beispielhaft dafür steht die urbane Seilbahn, die den öffentlichen Verkehr entlastet. Vergleichsweise hat sich auch der Frachtverkehr in den vergangenen Jahren stark entwickelt, da der Hafen ein wichtiger Knotenpunkt für Linienschiffe zwischen Afrika, Asien, dem Nahen Osten, Indien und Australien ist. Um dieses dynamische Wachstum besser zu bewältigen, investierte die Regierung in den letzten Jahren vermehrt in die Infrastruktur des Landes.

der Seehafen Pointe des Galets in Le Port

Damit bietet die Île de la Réunion ein wichtiges Drehkreuz für die Luft- und Seefracht. Aus diesem Grund ist auch Rhenus als erfahrener Logistikdienstleister für seine Kunden auf der französischen Insel tätig. Das von der IATA (International Air Transport Association) zertifizierte Büro befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Roland Garros. Dank des lokalen Verkaufs- und Betriebsteams kann der Standort internationale Transportservices, zum Beispiel via Luft- und Seefracht, direkt vor Ort anbieten. Mit Expertise in den Bereichen Biowissenschaften und Gesundheit umfasst der Service auch den Transport von verderblichen Waren wie Lebensmitteln und Blumen sowie den von lebenden Tieren.

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Rhenus France entwickelt Lager- und Transportlösungen per Luft- und Seefracht, auf der Straße oder der Schiene.

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