LCL-Transport: Seefracht nach BrasilienLCL-Transport: Seefracht nach Brasilien
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LCL-Transport: Seefracht nach Brasilien

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Herausforderungen rund um Infrastruktur und Zollabwicklung

Werden kleinteilige Sendungen über lange Distanzen verschickt, gilt LCL-Ozeantransport dank Konsolidierung der Ware in einem Sammelcontainer als kostengünstige Option. Besonders Brasilien bietet mit seiner stetig wachsenden Wirtschaft ein interessantes Ziel für die Güter. Doch der Zoll und die damit verbundenen Formalitäten bergen ungeahnte Herausforderungen. Denn der Versand nach Brasilien erfordert eine gute Organisation und spezifische Kenntnisse der Importgesetze und -vorschriften des Landes. Um einen qualifizierten Dienstleister mit der passenden LCL-Logistik zu finden, müssen Unternehmen deshalb auf zahlreiche Faktoren achten.

Die Containerschifffahrt steht wie kein anderes Verkehrsmittel für die Globalisierung von Handelsströmen. Auch heute ist Seefracht eine der am häufigsten genutzten Arten des Frachttransportes. Denn trotz der längeren Überfahrtszeiten im Vergleich zur Luftfracht entscheiden sich viele Kunden für den niedrigen Preis, die hohe Frequenz und die große Platzfreiheit von Containerschiffen. Die moderne Logistik nutzt das Potenzial der Seefracht, um kontinuierlich Frachtdienstleistungen für kleinere Ladungsmengen – wie zum Beispiel Stückgut – zu optimieren.

LCL und FCL – so unterscheiden sich die Transportarten

Möchten Unternehmen Waren international versenden und zu diesem Zweck bei einem Logistikdienstleister Seefracht-Container mieten, gilt es daher, nach der Größe der Sendung zu unterscheiden. Wirtschaftlich gesehen ist die sogenannte Full Container Load (FCL)-Seefracht die empfohlene Transportart. Das gilt, wenn das Volumen von einem Ursprung zu einem Ziel eine ausreichende Auslastung erreicht oder sich verschiedene Lieferungen unter keinen Umständen vermischen dürfen.

Handelt es sich nicht um einen kompletten Behälter, sondern um eine Teilladung, ist ein Less Than Container Load (LCL)-Transport die richtige Wahl. Bei einem LCL-Versand nimmt die Ware einen kleinen Teil des Platzes ein, und der Auftraggeber kann sich den LCL-Container mit anderen Händlern teilen. Die Preisberechnung erfolgt nach Gewicht oder Volumen, weshalb diese Option für den Versender kostengünstiger ist. Für kleine bis mittelständische Unternehmen, die regelmäßig kleine Mengen über lange Distanzen verschiffen, eignet sich deshalb ein LCL-Service am besten.

Brasilien – beliebtes Ziel für LCL-Ladungen

Die Transport- und Logistikanforderungen der verschiedenen LCL-Zielländer sind divers – so auch für Brasilien. Der südamerikanische Staat ist laut Statista die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 1,3 Milliarden US-Dollar. Eine Außenhandelsbilanz von 48 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019, so ein Report des Statistischen Bundesamtes, zeigt die hohe Bedeutung von Import und Export für die Wirtschaft des Landes. Gehandelt werden vor allem mineralische Brennstoffen und elektronische Komponenten. Das Land vereint einige der wichtigsten Industriesektoren Südamerikas und verfügt mit dem Hafen Santos über das größte Containerfracht-Terminal in Südamerika. Fest steht: Brasilien wird immer wichtiger für Exportinvestment, Konsumgüter sowie für die Etablierung von Produktionsorten und Regionalzentralen. Dennoch gibt es Herausforderungen für Importeure und Dienstleister, die die LCL-Verschiffung erschweren können.

LCL-Transport: Infrastruktur als Logistikherausforderung

Angesichts der Tatsache, dass Brasilien flächenmäßig das fünftgrößte Land der Welt ist, spielen die inländischen Distanzen eine große Rolle bei der effizienten Ausführung von Importen und damit auch von LCL-Transporten. Kommt die Ladung am Seehafen Santos an, dauert es im Durchschnitt 48 bis 72 Stunden, bis der Container entladen und die Teilsendungen für den weiteren Versand konsolidiert werden. Inklusive der Zollabfertigung und der Auslieferung kann der Kunde daher mit sieben bis zehn Tagen rechnen, bis die Ware innerhalb Brasiliens beim Empfänger angekommen ist.

Anschließend wird die Fracht über Land zum Ziel befördert – meist via Straßengüterverkehr als wichtigstem inländischem Distributionsweg. Obwohl der Süden und Südosten des Landes über das beste Straßennetz Südamerikas verfügen, ist die Infrastruktur größtenteils veraltet, da viele Straßen nicht gut instandgehalten werden. Um dennoch eine sichere und pünktliche Lieferung zu gewährleisten, garantieren lokale Spediteure eine möglichst große Reichweite im ganzen Land. Diese nutzen einige Standardrouten, die die wichtigsten Seehäfen mit Industrieclustern und Wirtschaftszentren verbinden, und können somit attraktive Preise anbieten.

LCL-Logistik: die Wahl des richtigen Spediteurs

Intransparente Kosten, instabile Fahrpläne und geringe Kapazitäten können bei der Versendung von LCL-Fracht schnell zur Herausforderung werden. Um die Vorteile des LCL-Transports voll auszuschöpfen, sollten Exporteure nach Brasilien bei der Wahl des richtigen Dienstleisters daher verschiedene Aspekte beachten. Zusätzliche Kosten für den Vor- und Nachlauf der LCL Seefracht sollten entfallen, und bei Problemen sollte es einen vertrauten Ansprechpartner geben. Der Dienstleister sollte für eine ausreichende Transparenz beim Liefervorgang sorgen. So ist der Kunde jederzeit über den Stand seiner Ware informiert. Damit der Auftraggeber seine LCL-Sendung genau planen kann, sollte der Spediteur darüber hinaus regelmäßige und feste Transportzeiten einhalten. Auch der Lagerplatz auf dem Frachter muss gesichert sein.

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LCL nach Brasilien: Anforderungen bei der Verzollung

Neben der Auswahl eines lokalen Agenten, der feste Verträge mit den Co-Loadern vereinbart, ist das Thema Verzollung bei LCL nach Brasilien besonders relevant. Da Brasilien auf die Erhaltung von kulturellen und natürlichen Reichtümern achtet, gelten bei der Einfuhr zusätzlich gewisse Einschränkungen und Verbote für bestimmte Güter – zum Beispiel für Waren aus dem Bereich Landwirtschaft, Fischerei, Obst und Gemüse sowie Alkohol. Weiterhin gibt es eine Kennzeichnungsvorschrift, um den Endverbraucher zu schützen.

Für die über LCL-Verschiffung importierten Waren erfolgt eine Meldung an die zuständige Zollbehörde. Bei der Einführungserklärung (Declaração de Importação) sind Angaben zur Lieferung einzutragen, wie zum Beispiel die Zolltarifnummer, Art, Beschaffenheit, Gewicht, Preis und Ursprung. Sprachbarrieren können dabei zu Problemen führen. Auch hier schützt ein Dienstleister, der über das entsprechende Know-how verfügt und die LCL-Lieferung inklusive Zollabfertigung End-to-End übernimmt.

Fazit: LCL-Service für optimale Lieferungen

Während Brasilien zahlreiche Herausforderungen an Importeure stellt, lassen sich viele davon durch gute Kenntnisse des Zollrechts und eine ausreichende Dokumentation der Ware lösen. Erfahrene Dienstleister helfen mit präzisen Vereinbarungen mit Partnern im Zielland, um Hafen- und Lagerkosten zu senken. In der Regel sind sie mit den Zollformalitäten vertraut und können schnell auf spontane Probleme reagieren oder Fragen der Kunden konkret beantworten. Auftraggeber sollten auf eine entsprechende Etikettierung achten und vorab Beziehungen zu lokalen Partnern aufbauen.

Dieser Kontakt gewährleistet den reibungslosen Nachlauf der Fracht. Dabei lohnt es sich, vorab Informationen zu Preis, Sicherheit und Dauer der Lieferung auszuhandeln oder anzufragen. Optimalerweise bietet der Spediteur Vor- und Nachlauf selbst an. Die Versicherung und Maßnahmen zur Bewachung der Güter sind in jedem Fall ratsam und schützen vor Verlust. Insgesamt ist es wichtig, dass sich Kunden die verschiedenen Import-Anforderungen ihres Ziellands bewusst machen und auf einen Dienstleister setzen, der die Durchführung der LCL-Lieferung vollumfänglich abwickelt – inklusive der lokalen Bestimmungen rund um den Zoll.

 

LCL mit Rhenus

Der Logistikdienstleister Rhenus bietet einen LCL-Service mit ganzheitlichen Lieferketten und Laufzeitoptimierung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Beim Import nach Brasilien erlaubt die Transportation Management System (TMS)-Software Fênix den Kunden den vollen Überblick und die Möglichkeit auf eine Rückverfolgung ihrer Fracht während des gesamten Lieferprozesses.


Was Sie bei LCL in Brasilien beachten müssen? Das zeigt Ihnen unsere Checkliste!

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Weitere Informationen zum Thema LCL bei Rhenus erhalten Sie hier.

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Kommentare

Für diesen Artikel gibt es 1 Kommentieren

Deborah_Droste

22.04.2021 - 12:27

A very interesting article and video!

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