Phnom Penh wurde zur Hauptstadt Kambodschas, nachdem Ponhea Yat, der König des Khmer-Reiches, aus Angkor Thom geflohen war. Es dauerte jedoch bis 1866 unter der Herrschaft von Norodom I., bis Phnom Penh zum ständigen Regierungssitz und der Königspalast errichtet wurde. Ab diesem Zeitpunkt wandelte sich Phnom Penh von einem Dorf zu einer Großstadt. Diese Entwicklung wurde von den französischen Kolonialherren beschleunigt, die zahlreiche Gebäude, Straßen, ein Kanalsystem und einen Hafen bauten. Seit dieser Zeit weist die Stadt eine beeindruckende Anzahl von Gebäuden im Art-déco-Stil und Villen im Kolonialstil auf. In den 1920er-Jahren war Phnom Penh als „Perle Asiens“ bekannt. In den folgenden vier Jahrzehnten wuchs die Stadt durch den Bau einer Eisenbahnlinie nach Sihanoukville und des internationalen Flughafens weiter an.
Dunkle Zeiten erlebte die Stadt während des Vietnamkriegs, des kambodschanischen Bürgerkriegs und schließlich während der Belagerung durch die Roten Khmer, einer Guerillabewegung unter Führung des Diktators Pol Pot. Die Zwangsevakuierung im Jahr 1975 machte Phnom Penh quasi zur Geisterstadt – fast alle der zwei Millionen Einwohner mussten die Stadt verlassen. Vier Jahre später wurden die Roten Khmer vertrieben und das Leben kehrte in die Stadt zurück. Der Wiederaufbau der nahezu vollständig zerstörten Infrastruktur nahm jedoch erst ab 1991, nach dem Pariser Abkommen, an Tempo auf, unterstützt durch eine stabile Regierung und ausländische Investitionen.
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