Tradition trifft Moderne in der „Perle Asiens“

Wo findet man weiße Sandstrände, französische Architektur und die vielleicht spektakulärsten Tempel der Welt auf einem Fleck? Richtig, in Kambodscha. Reisende sollten neben den berühmten Tempelanlagen Angkor Wat – übrigens das Motiv der Landesflagge – auch der Hauptstadt einige Tage widmen. Denn Phnom Penh ist eine sowohl chaotische wie auch charmante Mischung aus Tradition und Gegenwart an einem der schönsten Flussufer Südostasiens.

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Phnom Penh auf einen Blick

  • Einwohner: ca. 2,3 Millionen (2019)
  • Fläche: 679 Quadratkilometer
  • Währung: Riel (KHR)

*Das informelle „Susaday“ in der lokalen Sprache Khmer ist eine Begrüßung für ungezwungene Situationen. „Choum reap sor“ lautet die gehobenere Begrüßung, die von einem Sampeah begleitet werden sollte. Sampeah ist eine Geste, bei der man die Hände so zusammenlegt, dass sich die Handflächen berühren.

Phnom Penh liegt in der südlichen Hälfte des Landes am Zusammenfluss von Tonle Sap, Mekong und Bassac. Wer die Geschichte der Stadt verstehen möchte, sollte in das 14. Jahrhundert zurückblicken. Denn im Jahr 1372 fand eine wohlhabende Witwe namens Penh der Legende nach vier bronzene Buddha-Statuen und eine steinerne Statue von Vishnu im Inneren eines Baumes, der nach einem Sturm den Tonle Sap hinuntertrieb. Das Holz des Baumes wurde genutzt, um den Tempel Wat Phnom Daun Penh für die Buddha-Statuen und einen Vishnu-Schrein auf dem Hügel nordöstlich des Hauses von Penh zu errichten. Die später entstehende Stadt wurde nach dem Tempel benannt und heißt somit „Penhs Hügel“.

Eine Geschichte von Untergang und Neuanfang

Phnom Penh wurde zur Hauptstadt Kambodschas, nachdem Ponhea Yat, der König des Khmer-Reiches, aus Angkor Thom geflohen war. Es dauerte jedoch bis 1866 unter der Herrschaft von Norodom I., bis Phnom Penh zum ständigen Regierungssitz und der Königspalast errichtet wurde. Ab diesem Zeitpunkt wandelte sich Phnom Penh von einem Dorf zu einer Großstadt. Diese Entwicklung wurde von den französischen Kolonialherren beschleunigt, die zahlreiche Gebäude, Straßen, ein Kanalsystem und einen Hafen bauten. Seit dieser Zeit weist die Stadt eine beeindruckende Anzahl von Gebäuden im Art-déco-Stil und Villen im Kolonialstil auf. In den 1920er-Jahren war Phnom Penh als „Perle Asiens“ bekannt. In den folgenden vier Jahrzehnten wuchs die Stadt durch den Bau einer Eisenbahnlinie nach Sihanoukville und des internationalen Flughafens weiter an.

Dunkle Zeiten erlebte die Stadt während des Vietnamkriegs, des kambodschanischen Bürgerkriegs und schließlich während der Belagerung durch die Roten Khmer, einer Guerillabewegung unter Führung des Diktators Pol Pot. Die Zwangsevakuierung im Jahr 1975 machte Phnom Penh quasi zur Geisterstadt – fast alle der zwei Millionen Einwohner mussten die Stadt verlassen. Vier Jahre später wurden die Roten Khmer vertrieben und das Leben kehrte in die Stadt zurück. Der Wiederaufbau der nahezu vollständig zerstörten Infrastruktur nahm jedoch erst ab 1991, nach dem Pariser Abkommen, an Tempo auf, unterstützt durch eine stabile Regierung und ausländische Investitionen.

Immobilienboom in Kambodschas größter Stadt

Im 21. Jahrhundert ist Phnom Penh mit rund 2,3 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Kambodschas sowie das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes. Wirtschaftlich spielen vor allem die Textilindustrie und der Handel eine Rolle. Auch der Tourismus wird immer wichtiger, da Einkaufs- und Geschäftszentren Phnom Penh zu einem der wichtigsten Reiseziele in Südostasien machen.

Die Stadt erlebt in jüngster Zeit eine unkontrollierte Entwicklung, die sich an keinen Stadtplan hält. Viele öffentliche Gebäude und Bauten aus der Kolonialzeit wurden verkauft, abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die Stadtränder verlagern sich immer mehr auf das Gebiet der angrenzenden Provinzen. So soll unter anderem das neue Stadtentwicklungsprojekt CamKo City im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar der wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft gerecht werden. Neue Straßen, Kanäle und ein Eisenbahnsystem sollen CamKo City und Phnom Penh miteinander verbinden.

Must-sees: spektakuläre Natur und bewegte Historie

Zu den absoluten Highlights, die man bei einem Besuch in Kambodscha auf keinen Fall verpassen sollte, zählen die großartigen historischen Stätten. Vom beeindruckenden Angkor Wat bis hin zu den Killing Fields von Phnom Penh – diese Sehenswürdigkeiten machen diesen Teil der Welt zu einem faszinierenden Reiseziel mit einer bewegten Vergangenheit.

Der Königspalast von Phnom Penh wurde 1866 erbaut und beherbergt verschiedene interessante Gebäude, die bei einem Besuch in der kambodschanischen Hauptstadt besichtigt werden können. Dazu gehört der Thronsaal im Khmer-Stil, der heute für besondere feierliche Anlässe genutzt wird.

Die Tuol-Sleng-Schule wurde von Pol-Pots-Truppen in ein Gefängnis und ein Folterzentrum mit dem Namen S-21 umgewandelt. Heute befindet sich dort das Tuol-Sleng-Museum, das zusammen mit dem 15 km entfernten Choeung Ek, gemeinhin als The Killing Fields bekannt, ein Mahnmal für die 1,7 Millionen Opfer Menschen ist, die durch das Regime der Roten Khmer ums Leben kamen.

Wer Kambodscha während der Regenzeit besucht, kann den Ahnentag Pchum Ben miterleben. Neben dem Neujahrsfest ist dies der wichtigste Feiertag des Landes, der mit „Zusammenkommen“ übersetzt werden kann. Zu Ehren dieses Festes besuchen die Kambodschaner Pagoden und bringen den Seelen ihrer Vorfahren Opfergaben dar, um sie von der Geisterwelt in den Kreislauf der Reinkarnation zu bringen.

Die etwa vier Stunden von Phnom Penh entfernten Tempelanlagen Angkor Wat gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind für viele Kambodscha-Reisende der Hauptgrund für einen Besuch. Die wunderschönen Ruinen waren einst das Herzstück des alten Khmer-Reiches und sind auch nach 1.000 Jahren noch immer eine atemberaubende Stätte, die ihre weltweite Popularität voll und ganz verdient hat.

Kambodscha verfügt über atemberaubende Natur. Der Tonlé-Sap-See in Siem Reap zum Beispiel ist der größte Süßwassersee in Südostasien. Während der Monsunzeit zwischen Juni und Oktober bildet er in der angrenzenden Region riesige überschwemmte Wälder und Feuchtgebiete. Wem mehr nach Entspannung zumute ist, der findet diese auf den unzähligen Inseln. Koh Rong bietet über 20 atemberaubende weiße Sandstrände an azurblauem Meer. Auf der verschlafenen Insel Koh Rong können Besucher biolumineszierendes Plankton erleben, das nachts leuchtet.

Highlights der kambodschanischen Küche probieren

In der Küche Kambodschas spielen tropische Früchte, Suppen und Nudeln die Hauptrolle. Hierbei kommt es natürlich – ganz asientypisch – auf die richtigen Gewürze an: von  Zitronengras über Knoblauch und Tamarinde bis hin zu Ingwer und schwarzem Pfeffer. Zu den Delikatessen gehören Num Banh Chok, leicht fermentierte Reisnudeln, und Amok Trei, ein Fischcurry mit Kokoscreme. Zu den französischen Einflüssen auf die kambodschanische Küche zählt das rote Curry mit getoastetem Baguette. Der Kampot-Pfeffer gilt als der beste der Welt und wird zu Krabben und Tintenfisch gereicht. Wer die ganze Bandbreite ausprobieren möchte, findet in Phnom Penh eine Reihe von Hotspots wie coole Cafés, Restaurants und Sky-Bars.

Phnom Penh als logistischer Hotspot

Kambodschas Nähe zu den ASEAN-Ländern, die boomende Fertigungsindustrie und das offene Marktsystem machen das Land zum beliebten Standort von Vertriebs- und Produktionszentren. Die Asian Development Bank (ADP) schätzt das Wachstum des BIP auf 5,3 Prozent im Jahr 2022 und 6,5 Prozent im Jahr 2023. Im Zuge dieser Entwicklung nimmt Phnom Penh die logistische Vorreiterrolle ein: Der internationale Flughafen ist der größte und verkehrsreichste Flughafen in Kambodscha. Er liegt sieben Kilometer westlich von Phnom Penh und ist per Taxi, Zug und Shuttlebus mit dem Stadtzentrum verbunden. Zudem verfügt die Stadt über den wichtigsten Süßwasserhafen Kambodschas, der über einen Kanal des Mekong mit dem 290 Kilometer entfernten Südchinesischen Meer verbunden ist. Das macht den Standort auch für global tätige Logistikdienstleister attraktiv: Im Jahr 2017 eröffnete die Rhenus Gruppe ihr erstes Büro in Kambodscha. Die Niederlassung in Phnom Penh ist strategisch günstig gelegen und bietet den Kunden standardisierte sowie maßgeschneiderte Logistiklösungen.

 

Und was können wir für Sie tun?

Rhenus Cambodia bietet logistische Dienstleistungen wie Zollabwicklung, Fracht- und Projektlogistik für die Bekleidungs-, Möbel- und Bauindustrie.

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