Egal ob mit Gas, Öl, oder Holz geheizt wird – klar ist: Sowohl Firmen als auch Privatleute stehen vor kostenintensiven Herausforderungen, um im Winter nicht in der Kälte zu stehen. In die Menge der Energieverbraucher reiht sich auch die Industrie, um Produktions- und Lieferketten aufrechtzuerhalten und weitere Teuerungen im Handel zu verhindern. Schon länger ergeben sich aus der Sorge um den Gasmangel als Inflationstreiber und der drohenden Kälte des Winters konkrete Forderungen nach Sparmaßnahmen. Sogar saisonale Schließungen, wie im öffentlichen Sektor, stehen im Raum, um den Gasverbrauch während des Tagesgeschäfts so weit wie möglich zu minimieren. Von vorübergehenden Schließungen wie es bei Universitäten oder Museen in der Vergangenheit bereits der Fall war, kann in privaten Haushalten allerdings keine Rede sein. Sie müssen sich weiterhin mit den hohen Kosten auseinandersetzen. Dabei kommen auch die Fragen auf, wie woanders geheizt wird und welche Möglichkeiten es dabei gibt.
In Deutschland gestaltet sich die Lage kritisch. Etwa die Hälfte der Haushalte hat im Jahr 2021 mit Gas geheizt und ist damit von dem Preisanstieg durch Gasmangel betroffen. Ölheizungen betrieben rund 24 Prozent der Haushalte und weitere 14 Prozent bezogen Fernwärme aus Kraftwerken, womit sie dem Preistrend ebenfalls ausgeliefert sind. Die im Schnitt teureren Stromheizungen und alternativen Heizarten wie Wärmepumpen1 leisteten sich hingegen nur wenige Personen. Insgesamt betrifft die sich seit Jahresanfang abzeichnende Krise also eine große Zahl von Menschen, die nun mögliche Heizalternativen zu teurem Gas suchen.
Eine naheliegende Lösung für viele: das gute alte Holz. Funktioniert ohne Gas und Strom, wächst nach und bringt behagliche Wärme ins kalte Heim. Doch ganz so einfach stellt sich auch das nicht heraus, wie Christoph Reimann, Prokurist beim Holzlogistikunternehmen Bruno Reimann schildert, denn auf die Idee sind schon viele andere gekommen: Bereits 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen Holz als primäre Energiequelle, weitere 11,2 Millionen besitzen irgendeine Art von Ofen, um ergänzend zu anderen Heizarten Wärme ins Heim zu bekommen. Wer jedoch schon versucht hat, in diesem Jahr Holz für ein gemütliches Feuerchen zu ergattern, weiß: Die steigenden Energiekosten machen sich auch bei der Nachfrage nach Holz als Energieträger bemerkbar – und entsprechend auch bei den Preisen. Das Unternehmen kennt den Trend innerhalb der Branche gut. Ausgehend von seinem Standort im niedersächsischen Bad Harzburg gestaltet es alle Schritte des Holzes auf dem Weg von der Ernte über die Logistik bis hin zum Holzhandel. Das Sortiment aus Scheitholz, Holzpellets, Briketts und Hackschnitzel findet sowohl private wie auch industrielle Abnehmer und hat Holz-Reimann inzwischen als Qualitätsführer einen Namen gemacht.
Bis zum Doppelten des Vorjahrespreises zahlen Kunden in diesem Jahr für ihr Kaminholz, erklärt Christoph Reimann (Stand 10/2022). Viele von ihnen ordern gleich große Mengen und die Wartelisten, in die sie sich einreihen, um überhaupt an das wärmende Gut zu gelangen, sind lang. Aber ist der immense Kampf um das Holz auch gerechtfertigt? Reimann ist sich sicher: „Die gestiegene Nachfrage hat aus unserer Sicht primär was mit Panik zu tun.“
Oft sei die Bedarfsschätzung der Kunden an Kaminholz sehr hoch angesetzt, auch bei jenen Kunden, die zuvor noch nie oder selten ihren vorhandenen Ofen angemacht haben. „Die Leute bestellen jetzt so viel Holz, das würde normalerweise zum Heizen für zwei komplette Jahre reichen“, beschreibt Reimann das Kaufverhalten. Während fast allen Händlern irgendwann das Holz ausgegangen ist, hat Holz-Reimann immer mehr Bestellungen über seinen Online-Shop ausgeliefert. Um die Stammkunden weiterhin versorgen zu können, habe man die Bestellmengen der vielen Neukunden irgendwann gedeckelt.
Von den Auswirkungen der Energiekrise und den Lieferkettenproblemen bleibt aber auch Holz-Reimann nicht unberührt. Das erhöhte Geschäft gestalte sich zwar lukrativ für den Holzlogistiker, zwinge jedoch zu einem nicht unerheblichen Mehraufwand. Denn der um 20 bis 25 Prozent gestiegenen Nachfrage an Brennholz und dem bereits im Sommer boomenden Handel mit Pellets muss irgendwie nachgekommen werden. Zusätzlich fällt eine nicht unerhebliche Menge weg, die zuvor aus der Ukraine, Russland und Belarus importiert wurde – diese hat rund 24 Prozent des in 2021 insgesamt 1,24 Millionen Kubikmetern importierten Nadelholzes ausgemacht2. Holz-Reimann ist davon jedoch nicht betroffen, da das Unternehmen ausschließlich regionales Holz bezieht. Der währenddessen noch weiter gestiegene Bedarf müsse von nun an innerdeutsch kompensiert werden, was in der Branche ein noch größeres Ringen um das bestehende Holz auslöse.
Eine erhöhte Produktion durch Optimierungen im Holztrocknungsprozess ermöglicht es Holz-Reimann, trotzdem umfangreiche Mengen an die Kunden bereitzustellen. Das höhere Auslieferungsvolumen konnte durch die Neueinstellung von Mitarbeitern über das eigene Jobportal sichergestellt werden. Weiterhin so zuverlässig liefern zu können verdanke Holz-Reimann der Tatsache, entlang der ganzen Wertschöpfungskette tätig zu sein: „Dadurch, dass wir so breit aufgestellt sind, können wir am Markt agieren, statt nur zu reagieren. Wenn wir in einem Pelletwerk mal weniger Ware bekommen, können wir uns logistisch schnell anpassen, auf Mengen aus anderen Werken zurückgreifen und auf unser Alleinstellungsmerkmal bauen, das eigene Großlager“, erklärt Reimann. Das komme letzten Endes sowohl dem Betriebsablauf als auch den Kunden zugute.
Trotz allen Aufwands legt Reimann Wert darauf, das Holz auch weiterhin fair zu bepreisen. Entgegen den Tendenzen mancher Mitbewerber, sich an der Situation zu bereichern und bis zum vierfachen Preis zu verlangen, habe man sich bewusst entschieden, die Preise etwas zu begrenzen, denn: „Die Kunden merken das – und wir wollen, dass sie weiterhin mit unserem Qualitätsholz und dem Service zufrieden sind“, wie Christoph Reimann betont. Das ist glaubhaft, denn Holz-Reimann bietet Holzwärmeprodukte, die durch höchste Sauberkeit von Fremdstoffen und einem höheren Trocknungsgrad eine deutlich höhere Wärmeausbeute bieten als das übrige Marktangebot.
Insgesamt steht auf jeden Fall fest, dass auch der winterliche Kaminabend in diesem Jahr zu einer deutlich kostspieligeren Angelegenheit wird. Dennoch lohne sich die Nutzung von Holz als Heizquelle, rät Christoph Reimann. Schließlich handle es sich dabei um einen in Deutschland regional verfügbaren und nachwachsenden Rohstoff – mit einer sehr dichten Bewachsung auf 11,4 Millionen Hektar Waldfläche steht hier sogar mehr Holz zur Verfügung als z. B. in Schweden.
Aber Reimann nennt noch weitere Vorteile: Durch die Abnahme von Holz unterstütze man regionale Arbeitsplätze und Unternehmen. Dadurch mache man sich einerseits nicht so abhängig von Importeuren aus Krisengebieten, andererseits ergibt sich im Vergleich zu beispielsweise arabischem Öl schon aufgrund der kürzeren Lieferkette eine deutlich höhere Nachhaltigkeit. Dazu kommen noch die positiven Eigenschaften von Holz, wie etwa die CO2-Bilanz: Unabhängig von der Art des Heizens entspricht ein Kilogramm Holz etwa fünf Kilowattstunden. Zwar wird beim Verbrennen auch CO2 freigesetzt, allerdings handelt es sich dabei immer um genau die Menge, die das Holz vorher beim Wachsen gebunden hat. Als CO2-neutraler Energieträger macht Holz so 65 Prozent der Biomasse aus, aus der erneuerbare Energie gewonnen wird. Diese dient sowohl der Wärmebereitstellung als auch der Stromerzeugung. Wie das Bundesministerium für Landwirtschaft angibt, konnten durch die Nutzung von Holz als klimaneutraler Alternative zu fossiler Energie im Jahr 2020 rund 32 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden3.
Es zeigt sich, dass Holz also eine ernst zu nehmende Alternative ist. Da stellt sich nur noch die Frage, welche Art zu heizen sich am besten eignet. Dazu rät Reimann: Die Art der Nutzung hängt stets vom jeweiligen Bedarf und der Größe der zu heizenden Gebäude ab.
Neben dem Verfeuern von Scheitholz für die kuschelige Kaminwärme im Wohnzimmer, empfiehlt er Privathaushalten, auf Pelletheizungen zu setzen. Holzpellets sind ganzjährig gut verfügbar und die Heizungen haben einen hohen Wirkungsgrad, erklärt Reimann: „Bei uns im Antistaub-Holzpellets® Verbund beträgt der durchschnittliche Jahresbedarf 5,11 Tonnen. Größere Gebäude sollten dagegen auf Hackschnitzel-Heizungen setzen. Holzhackschnitzel eignen sich besonders zur Beheizung von Schulen, Kirchen, aber auch von Industrieanlagen.“ Wenngleich die Investition in die holzverwertenden Heizungsanlagen oft teurer ist, meint Reimann, dass sich der Umstieg von Gas oder Öl lohnt: „Auch wenn die Preise momentan hoch sind: Vom Rohstoff her ist Holz immer noch günstiger, 10 Cent je Kilowattstunde. Vergleichen Sie das mal mit Ihrem Strom- oder Gaspreis.“
Zu bedenken ist hier allerdings, dass man auch weiterhin abhängig von Strom ist: „Selbst wenn ich Holzpellets im Bunker habe – wenn ich keinen Strom da habe, geht die Heizung auch nicht“, gibt er zu bedenken. Von Vorteil ist da grundsätzlich immer, wenn ein Kaminofen mit einem ausreichenden Scheitholzvorrat zur Verfügung steht, den man zusätzlich zur Gas-, Öl-, Pelletheizung oder Wärmepumpe anfeuern kann. Insbesondere Kunden, die über das Gasnetz angebunden sind und die keine Möglichkeit haben, Gas selbst zu speichern, können sich dadurch Absicherung verschaffen.
Die hohe Nachfrage nach Holz hat durchaus ihre Berechtigung. Heizen mit Holz ist nicht nur umweltfreundlich und gewährleistet in Zeiten von geopolitischen Unruhen und Güterknappheit ein warmes Heim, sondern ist aus Kostengründen auch in Gestalt der Pelletheizung auf lange Sicht eine echte Alternative zum Heizen mit fossilen Energieträgern. Der Kaminofen glänzt zudem als stilvolles Interieur-Stück und trotzt jeder Strom- und Gasmangellage. In Panik verfallen und gleich vier Jahresrationen an Kaminholz bestellen muss aber keiner: „Der Gaspreis geht ja schon wieder runter, also mal gucken, wie viel von der Panik am Ende übrig bleibt“, stellt Reimann in Aussicht. Wie gut, dass das angehäufte Holz so gute Lagereigenschaften besitzt.
Im Online-Shop können Sie die „KaminHexen“, hochwertige Kaminholzscheite von Holz-Reimann, erwerben.
1 | https://de.statista.com/infografik/27327/anteil-der-energietraeger-beim-heizen-des-wohnungsbestandes-in-deutschland/ nach https://www.bdew.de/media/documents/Beheizungsstruktur_Wohnungsbestand_Entw_ab_1995_online_o_jaehrlich_CMi_2801202_udEP16f.pdf
2 | https://www.holzkurier.com/holzprodukte/2022/02/holzmarktfolgen-ukraine-invasion.html
3 | https://www.bmel.de/DE/themen/wald/holz/waerme-aus-holz.html
Anmelden
Bitte melden Sie sich an, um diesen Artikel zu speichern oder zu kommentieren.
Sie sind noch nicht angemeldet?
Registrieren
Kommentare
Für diesen Artikel gibt es 0 Kommentare