Eine Reise nach Kanada: von Kultur, Städten und LogistikEine Reise nach Kanada: von Kultur, Städten und Logistik
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Eine Reise nach Kanada: von Kultur, Städten und Logistik

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Auf Streifzug durch Vancouver, Montréal und Toronto

Schneebedeckte Gipfel, eisblaue Seen und grüne Wälder: Ein atemberaubendes und weitläufiges Naturpanorama ist wohl das Erste, das einem bei Kanada in den Sinn kommt. Doch auch abseits von Outdoor-Abenteuern bietet das zweitgrößte Land der Welt unzählige – mitunter urbane – Erlebnisse. Als eine der weltweit stärksten Wirtschaftsmächte ist Kanada reich an Kultur, die sowohl von indigenen als auch europäischen Einflüssen geprägt ist. Immigranten aus den verschiedensten Regionen der Welt brachten ihre Traditionen mit und auch die benachbarten USA spielen in der Entwicklung kanadischer Kultur eine große Rolle. Die kulturellen Feste der Einwanderer sind heute ein fester Bestandteil des kanadischen Lebens und auch für Touristen mittlerweile ein guter Grund, Kanada und seine Metropolen zu besuchen.

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Kanada in Zahlen & Fakten

  • Hauptstadt: Ottawa
  • Einwohner: 38 Millionen (2020)
  • Fläche: 9.984.670 Quadratkilometer
  • Währung: Kanadischer Dollar (CAD)

First Peoples, die Ursprünge Kanadas

Wer wahre kanadische Kultur erleben möchte, der kommt am Erbe der Ureinwohner des Landes nicht vorbei. Obwohl Kanada in späteren Jahren stark durch westliche Siedler beeinflusst wurde, prägten die sogenannten First Nations die ursprüngliche Kultur. Dabei handelt es sich um die indigenen Völker des Landes, deren Geschichte mindestens 12.000 Jahre zurückreicht. Werden zusätzlich die Völker der Métis und der Inuit inkludiert, spricht man von den First Peoples. Rund 700.000 von ihnen leben heutzutage verteilt in Kanada, die meisten in einem der 617 verschiedenen Stämme. Die Kultur der First Peoples ist stark von den ursprünglichen Lebensräumen, deren jeweiligem Klima und der Ökologie geprägt. Im Umkehrschluss unterscheidet sich auch die Kultur Kanadas von Ort zu Ort. So entstanden viele unterschiedliche Sprachen, die heutzutage vom Aussterben bedroht sind. Selbst die prominenteste Sprache, das Cree, wird nur noch von schätzungsweise 100.000 Menschen gesprochen. Einige First Peoples haben es sich daher zum Ziel gesetzt, sie zu bewahren und zu lehren – beispielsweise in der 2003 erbauten First-Nations-Universität von Kanada in Saskatchewan, die einen Kurs für indigene Sprache anbietet.

So entwickelte sich die kanadische Identität

Heute sind Englisch und Französisch die beiden offiziellen Sprachen Kanadas. Grund dafür sind die unzähligen europäischen Immigranten, die im vergangenen Jahrtausend ihren Weg in den nördlichen Teil Nordamerikas gefunden haben. Die ersten Europäer waren Wikinger, die sich um das Jahr 1000 kurzzeitig in L’Anse aux Meadows auf der Insel Neufundland niederließen. Nach ihnen trafen die Engländer und Franzosen ein: Sie gründeten die ersten dauerhaften europäischen Siedlungen. So gehörte die Region rund um Québec zu den Franzosen; die Engländer etablierten die südlich gelegenen Dreizehn Kolonien entlang der nordamerikanischen Ostküste vom Unterlauf des Sankt-Lorenz-Stroms bis zur Halbinsel Florida. Das Ringen um die Territorien führte immer wieder zu bewaffneten Konflikten – und letztlich zur Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten im Jahr 1776. Die Invasionsversuche der Vereinigten Staaten im Rahmen des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812 bis 1815 scheiterten. Der Friede von Gent stellte die Vorkriegsgrenzen wieder her.

Durch den gemeinsamen Kampf entwickelte die britisch- und französischstämmige Bevölkerung ein kanadisches Nationalgefühl. Der Constitution Act von 1867 rief offiziell die Kanadische Konföderation aus: Zu den ursprünglichen Provinzen Ontario, Québec, Nova Scotia und New Brunswick kamen im Zuge der fortschreitenden Besiedlung des Westens weitere Territorien wie Yukon und Provinzen wie Alberta und Saskatchewan hinzu. So bildete sich im Laufe der Zeit eine neue kanadische Identität, die in der Einführung der Ahornblattflagge im Jahr 1965, der offiziellen Zweisprachigkeit im Jahr 1969 und schließlich in der vollen Souveränität Kanadas durch den Canada Act im Jahr 1982 gipfelte.

Stark verwurzelt in der wechselhaften Geschichte Kanadas ist die Entstehung der Städte. In den Ballungsräumen haben sich die drei größten Metropolen des Landes entwickelt, welche die diversen kulturellen Einflüsse widerspiegeln und mit dem modernen Leben von heute vereinen: Vancouver an der Pazifikküste, Montréal am Sankt-Lorenz-Strom und Toronto am Lake Ontario.

Vancouver a.k.a. Rain City

Die Metropolregion Vancouver ist mit 2,74 Millionen Einwohnern die drittgrößte in Kanada. Erst 1886 im Westen des Landes gegründet, gilt Vancouver heute als eine der fünf lebenswertesten Städte der Welt, was sicherlich an der guten Balance zwischen natürlicher und urbaner Landschaft liegt. Trotz des normalerweise sehr milden Wetters sollten sich Touristen auf Regen gefasst machen, der in Vancouver schon beinahe zum Lifestyle zählt.

Mit mehr als 40 Prozent immigrierten Einwohnern hat Vancouver außerdem einen besonderen multikulturellen Charme. So ist beispielsweise das lokale Chinatown das größte in Kanada, das zweitgrößte in ganz Nordamerika und eine wahre Sehenswürdigkeit. Dementsprechend ist die asiatische Küche in Vancouver besonders präsent. Beispielsweise stammen die allseits bekannten California Rolls in Wahrheit nicht aus Kalifornien, sondern aus Vancouver. Sushi-Liebhaber können das Restaurant des Erfinders Hidekazu Tojo in der Innenstadt Vancouvers finden. Eine weitere Attraktion der Downtown ist das Marine Building. Es wurde 1930 gebaut und galt neun Jahre lang als das größte Gebäude der Metropole. Obwohl es relativ schnell abgelöst wurde, bleibt es bis heute eines der populärsten Bauten in Vancouver und ist weltweit bekannt. Einen starken Kontrast zu den vielen Wolkenkratzern der Innenstadt stellt der Stanley Park dar. Der größte Stadtpark Kanadas ist mit 405 Hektar größer als der Central Park und zählt bei vielen als das kanadische Äquivalent.

Abends lohnt sich für Touristen der Ausflug an einen der malerischen Strände. Besonders nennenswert ist der Sunset Beach, dessen Name seinen Reiz im Voraus verrät. Denn bei den Einwohnern Vancouvers ist der Strand vor allem für die schönen Sonnenuntergänge bekannt. Jeden Juli findet außerdem das Feuerwerksfestival „Celebration of Light“ statt, das sich von den unterschiedlichen Stränden ausgezeichnet erleben lässt. Der imposante Feuerwerkswettbewerb ist eines der bekanntesten Festivals Vancouvers. Verbinden kann man den Besuch des Sunset Beach oder des Stanley Parks mit einem Abstecher in das Vancouver Aquatic Centre, das sich am östlichen Ende des Strandes befindet.

Doch auch ohne einen Besuch des Aquariums haben Touristen die Chance, das Meeresleben Kanadas zu bewundern: auf einer Whale-Watching-Tour. Nicht selten ziehen freilebende Orcas oder Delfine ihre Kreise an der südlichen Küste von Vancouver Island. Die Insel kann bequem per Fähre erreicht werden, hat mit fast 500 Kilometern Länge jedoch mehr zu bieten als nur einen Tagesausflug. So kommen hier besonders Touristen auf ihre Kosten, die an den First Nations interessiert sind. Denn vor allem nahe der Küste wird Besuchern in Führungen die indigene Kultur nahegebracht. Aber auch Ausstellungen und Restaurants der lokalen Stämme finden sich über ganz Vancouver Island verteilt.

Montréal aka Stadt der Hundert Kirchtürme

Rund 4.500 Kilometer östlich von Vancouver befindet sich das vorwiegend französischsprachige Montréal. Als Teil der Provinz Québec liegt die Stadt am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms und rankt mit ca. 4,36 Millionen Einwohnern auf dem zweiten Platz der größten kanadischen Metropolen.

Montréal glänzt vor allem durch seine Architektur, die sich in Form von verschiedensten Kirchen, Museen und anderen Denkmälern offenbart. Eines der bedeutendsten Gebäude ist die Basilika Notre-Dame de Montréal in der Altstadt von Montréal (Vieux-Montréal). Das Meisterwerk der Neugotik entstand 1829 und ist oftmals der erste Anlaufpunkt für kultur- und architekturinteressierte Touristen. Eine weitere bemerkenswerte Kirche, das Saint-Josephs-Oratorium, ist der höchste Punkt der Stadt und liegt nahe dem Namensgeber Montréals, dem Mont beziehungsweise Mount Royal. Das Saint-Josephs-Oratorium verfügt neben einem paradiesischen Garten über eine der zehn besten Orgeln der Welt.

Wem der Garten gefällt, der sollte sich auch die anderen zahlreichen Parks der Stadt ansehen. Vor allem den Jardin Botanique de Montréal, einen der umfassendsten botanischen Gärten überhaupt. Neben der beachtlichen Größe von über 748.000 Quadratmetern lassen sich dort mehr als 22.000 verschiedene Pflanzenarten bestaunen.

Eindrücke der indigenen Kultur Kanadas gibt es im Sommer zu sehen. Denn Anfang August findet in Montreal seit mehr als 30 Jahren das First-Peoples-Festival statt, bei dem indigene Künstler aus ganz Kanada auftreten. Dabei hat jedes der Feste ein bestimmtes Motto wie zum Beispiel „Nomade Land“ (2020) oder „Joy taken from the night“ (2021).

Für Shopping-Touren gibt es zwei verschiedene Ausflugsziele. Die Altstadt Vieux-Montréal zeigt neben einladenden Boutiquen, Geschäften und Restaurants vor allem die traditionelle Architektur der Stadt. Die Alternative heißt Ville Intérieure. Das Besondere bei der eher modernen Shopping-Meile? Sie liegt vollständig im Untergrund. Mit 32 Kilometern Länge und 12 Quadratkilometern Fläche ist sie die längste Untergrundstadt der Welt und ermöglicht selbst im Winter ein angenehmes Shopping-Erlebnis.

Toronto aka Hollywood North

Als größte Metropole Kanadas liegt Toronto am Ufer des Ontario-Sees, welcher der Provinz ihren Namen gab. Auch hier vereinen die mehr als 6,5 Millionen Einwohner viele verschiedene Kulturen. Beispiele dafür finden sich in Little Italy, Little India, Chinatown oder Greektown. In diesen Bezirken macht sich die multikulturelle Seite besonders bemerkbar. Doch auch die eigene Kultur Kanadas ist in Toronto vertreten: Die Universität of Toronto zeigt eine permanente Ausstellung zum Thema First Nations, die sich mit den Ureinwohnern Kanadas beschäftigt. Wer darüber hinaus noch mehr erfahren möchte, kann eines der umliegenden Reservate besuchen. Nahe Toronto empfiehlt sich beispielsweise das Six-Nations-Reservat. Es ist eines der größten First-Nations-Reservate Kanadas, das Besuchern gegenüber sehr aufgeschlossen ist.

Ebenfalls lokales Flair strahlt das Distillery District aus, ein kleines nationalhistorisches Dorf nahe des Ontario-Ufers. Hier können Interessierte sich von der viktorianisch-industriellen Architektur bezaubern lassen, während sie eines der vielen Biere der regionalen Brauereien genießen. Wer lieber shoppen geht oder die Innenstadt von Toronto besichtigen möchte, wird an der Kreuzung Yonge-Dundas im Mittelpunkt der Downtown fündig. Wie Montréal hat auch Toronto eine unterirdische Einkaufsmeile mit vielen Läden, die sich fast durch die gesamte Innenstadt zieht.

Vom Dundas Square ist es außerdem nicht mehr weit bis zum CN Tower. Der Fernsehturm ragt über die Stadt hinaus und Mutige können den Ausblick entweder von 342 Metern Höhe durch einen Glasboden oder von 447 Metern von einem speziellen Observationsdeck aus erleben. Wem dieser Nervenkitzel noch nicht reicht, der kann an einem Edge Walk teilnehmen, bei dem man sich freihändig entlang der Kante des Hauptaussichtsdecks bewegt. Für Entspannung nach diesem Abenteuer sorgt ein Besuch weiter südöstlich in Ripley’s Aquarium, dem umfassendsten Indoor-Aquarium Kanadas. In insgesamt 17 Habitaten finden sich hier über 20.000 Tiere, von Meeresschildkröten bis hin zu tropischen Fischen. Weniger Natur, dafür mehr Naturgeschichte sowie Kunst und Kultur aus aller Welt gibt es im Royal Ontario Museum zu sehen. Das größte Museum Kanadas zeigt Ausstellungen mit mehr als sechs Millionen Ausstellungsstücken. Während das Museum viele Bereiche abdeckt, wird es besonders für seine Ausstellungen zu den indigenen Völkern Nordamerikas geschätzt.

Kanada als logistisches Zentrum

Die wirtschaftliche Stärke von Kanada liegt im direkten Zugang zum Arktischen, Pazifischen und Atlantischen Ozean. Damit hat das Land viele Möglichkeiten für Außenhandel: Die schiere Vielfalt an Export- und Importmöglichkeiten macht Kanada zu einem prädestinierten Standort für die Fracht- und Logistikbranche. Die wichtigsten Exportgüter sind mineralische Brennstoffe, einschließlich Öl, Fahrzeuge, Maschinen, Edelsteine- und -metalle. Die am schnellsten wachsenden Produktkategorien unter den Ausfuhren sind Gold, Metalle und Pharmazeutika. Bedeutende Importgüter sind hingegen Fahrzeuge, Maschinen (einschließlich Computer), elektrische Geräte, mineralische Brennstoffe (einschließlich Öl), Kunststoffe und Pharmazeutika. Auch der internationale Logistikdienstleister Rhenus ist in Kanada aktiv. Vor Ort steht Rhenus für seine Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen entlang der gesamten Supply Chain in den Bereichen Warehousing und Transport zur Verfügung.

Und was können wir für Sie tun?

Die Kunden von Rhenus Logistics Canada profitieren von internationalen Logistiklösungen, stets auf die Anforderungen ihrer Supply Chain zugeschnitten.

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