Zu Besuch in der südlichsten Hauptstadt des Nordens

Hej und velkommen in Kopenhagen! Die dänische Hauptstadt empfängt Besucher*innen mit einem ganz besonderen Lebensgefühl. Royale Traditionen und gegenwärtige Trends aus Architektur, Design und Kultur liegen hier nah beieinander. Die typisch nordische Gelassenheit und die exponierte Lage am Wasser vereinen sich zu einer der spannendsten Metropolen und Regionen Europas.

Kopenhagen Tivoli

Was Glück bedeutet, definiert jeder Mensch anders. Glücklich zu sein, ist folglich eine höchst individuelle Angelegenheit – oder? Nicht, wenn es nach den Dänen geht! Denn sie gelten seit Längerem offiziell als zweitglücklichstes Volk der Welt. Die Quelle ihres Glücks liegt laut „World Happiness Report“ in einer Mischung aus Faktoren wie Lebenserwartung und Bruttoinlandsprodukt. Soweit die zahlengeprägte Theorie. Wer sich näher mit Land und Leuten beschäftigt, stellt fest: Die Dän*innen haben ihr ureigenes Patentrezept für das Schöne im Leben gefunden: „Hygge“. Das ist eine besondere Mischung aus Geborgenheit, Wärme und Sicherheit, zum Beispiel in Form eines gemütlichen Zuhauses oder geselliger Zeit mit Familien und Freunden.

Sich in ihrer Heimat wohlzufühlen, wird den Dän*innen auch absolut nicht schwer gemacht: Als relativ kleines Land verfügt Dänemark durch die einmalige Lage an Nord- und Ostsee über mehr als 7.300 Kilometer Küstenlinie. Nicht nur an der passend benannten „Dänischen Südsee“ kommt mediterranes Flair an endlosen Sandstränden auf. Mit festem Schuhwerk lassen sich unabhängig vom Wetter in den malerischen Städten viele Sehenswürdigkeiten, Museen und historische Gebäude erkunden. Und von denen hat insbesondere die Hauptstadt Kopenhagen jede Menge.

Vom Kaufmannshafen zum Ballungszentrum

Mit knapp 1.345.000 Einwohner*innen im Ballungsraum ist Kopenhagen eine eher kleine Hauptstadt. Das tut dem Lebensgefühl aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Ein über mehrere Inseln verteiltes Stadtgebiet, eine 1.000 Jahre alte Monarchie sowie Kunst und Kultur an jeder Ecke tragen dazu bei, dass Besucher*innen je nach Blickwinkel eine traditionelle oder moderne, gemächliche oder lebendige Stadt begegnet. Wer sich Kopenhagen mit dem Boot oder Kreuzfahrtschiff nähert, erkennt in besonderem Maße, wie eng Meer und Stadt verzahnt sind.

Das Meer ist es auch, das aus dem früheren Køpmannæhafn (altdänisch für Kaufmannshafen) aus Wikingerzeiten über die Jahrhunderte hinweg die größte und wichtigste Stadt des Königreichs machte. Das Königshaus hat nicht nur dafür gesorgt, dass das Stadtgebiet stetig erweitert wurde, sondern hat auch wichtige und repräsentative Gebäude wie Schloss Rosenborg, den Rundetårn und die Börse hinterlassen. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts haben Großprojekte wie Freihafen, Rathaus und Hauptbahnhof das Erscheinungsbild der Stadt nachhaltig geprägt. Zuletzt hat der Bau der Öresundbrücke im Jahr 2000 Kopenhagen dank der Verbindung zur südschwedischen Stadt Malmö zum unangefochtenen Zentrum eines der wichtigsten Ballungszentren Europas aufsteigen lassen.

Kopenhagen Nyhavn

Kultur, Tradition, Geselligkeit, Sport und Nervenkitzel

Der Tivoli ist einer der ältesten existierenden Vergnügungspark weltweit. Im Jahr 1843 eröffnet, bietet das Areal heute mehr als 20 Fahrgeschäfte – vom nostalgischen Karussell bis zur Achterbahn. Einer der Klassiker schlechthin ist das Riesenrad mit seiner charakteristischen Sternform, den Gondeln im Heißluftballon-Stil und einem einzigartigen Blick über Park und Stadt. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit: Zu Ostern locken bunte Ostereier, Tausende Osterglocken und Lämmer. Zu Halloween verwandelt sich der Tivoli in ein Kürbisland mit Geistern, Spinnen, Vogelscheuchen und einigen schaurigen Überraschungen nach Eintritt der Dunkelheit. In der Weihnachtszeit wird es besonders „hyggelig“ dank glitzernder Lichter, weihnachtlicher Klänge und der Einladung des Julemanden, des dänischen Weihnachtsmanns, in seine warme Stube.

Dieser kleine, 400 Meter lange Hafenarm, passenderweise „neuer Hafen“ genannt, ist das Postkartenmotiv Kopenhagens schlechthin. Farbenfrohe Giebelhäuser beherbergen Restaurants, Bars und Cafés und bilden die längste Theke der Stadt. Nicht selten treffen sich die Kopenhagener zum Sundowner an der Kaimauer und genießen ihre mitgebrachten Getränke. Ein Vergnügung der maritimen Art bieten Hafenrundfahrten und Museumsschiffe. Sie erinnern an die Zeit als Handelshafen. Auch Hans Christian Andersen, der bekannteste Schriftsteller Dänemarks, wohnte schon hier und hat in dieser Zeit mit „Die Prinzessin auf der Erbse“ eines seiner berühmtesten Märchen verfasst.

Der beeindruckende Rokoko-Bau aus dem 17. Jahrhundert besteht aus vier identischen Palais. In einem davon wohnt die Königin – gut zu erkennen an der gehissten Flagge, wenn sie zu Hause ist. Ein anderes Palais ist als Amalienborg Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Besuch ist besonders zur täglichen Wachablösung der Königlichen Leibgarde eindrucksvoll. Diese verlässt die Kaserne am Schloss Rosenborg um 11.30 Uhr und kommt um 12 Uhr in Amalienborg an, klangvoll begleitet von Musikkorps und Tambourkorps.

Die bekannteste Einwohnerin der Stadt ist mit 125 Zentimetern überraschenderweise recht klein. Das tut ihrem Status als absoluter Touristen-Hotspot jedoch keinen Abbruch. Den lille Havfrue ist bronzenes Symbol der Geschichte einer unglücklichen Meerjungfrau, die gerne an Land leben wollte, frei nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Die Statue begrüßt Besucher*innen seit 1913 am Kopenhagener Hafen direkt an der Langelinie-Promenade.

Vier Straßen und drei Plätze fügen sich zu einer der längsten Fußgängerzonen Europas zusammen. Für Kopenhagener*innen und Besucher*innen gleichermaßen ist der Name Strøget gleichbedeutend mit Shopping. Hier finden sie eine Vielzahl von Geschäften, von günstigen Ladenketten bis zu einigen der teuersten Marken der Welt. Der rund einen Kilometer lange Weg vom Rathausplatz bis zum Kongens Nytorv kann gleichzeitig für eine kleine Sightseeingtour genutzt werden. Die Heiligengeist-Kirche, der Dom zu Kopenhagen und der Brunnen Storkespringvandet lassen sich bequem mit Einkaufstasche in der Hand besuchen.

Anarchist*innen besetzten in den 1960er-Jahren ein ehemaliges Militärgelände im Stadtteil Christianshavn und gründeten in der Folge eine staatlich geduldete, autonome Gemeinde. Heute leben etwa 1.000 Bewohner in der alternativen, etwa 34 Hektar großen Wohnsiedlung Christiania. Der Besuch mutet dank Marktstände, Livemusik und Street Art lässig an. Besucher*innen sollten trotzdem einige Regeln beachten: Autos und Motorräder sind verboten. Auf der Pusher Street gehören Polizeirazzien aufgrund von Drogenhandel zur Tagesordnung – Fotografieren ist hier strengstens untersagt.

Die Hafensilhouette wird durch die Königliche Oper auf der Insel Holmen geprägt. Der monumentale Bau bietet auf 41.000 Quadratmetern ein Zuhause für das königliche Ballett, die königliche Oper und das königliche Orchester. Diese Vielfältigkeit zeigt sich im Programm: Klassiker wie Giselle und Carmen sowie Kammerkonzerte liefern Kulturgenuss für jeden Geschmack. Nicht nur akustisch, sondern auch visuell gibt der Stahl-Glas-Komplex einiges hier: Gelber Jura-Kalkstein an der Fassade, Fußböden aus sizilianischem Marmor im Foyer und eine mit 105.000 Bögen Blattgold verzierte Decke im Großen Saal lassen den Besuch zum Erlebnis werden.

Kopenhagen ist als Fahrradstadt bekannt. Knapp die Hälfte aller Kopenhagener*innen pendelt auf dem Rad zur Arbeit und zur Universität. Dementsprechend finden sich überall Fahrradwege; sogar im Hafengebiet verbinden spezielle Fahrradbrücken die einzelnen, auf Inseln gelegenen Stadtteile miteinander. Räder können an jeder Ecke ausgeliehen werden, entweder als offizielle Citybikes oder über private Vermieter. Auch um schwimmen zu gehen, ist die Stadt durch das viele Wasser prädestiniert. Zum Beispiel in kostenlosen Bädern am Hafen und am Meer wie dem 4,6 Kilometer langen Badestrand Amager Strandpark. An einem warmen Sommertag nach der Erkundungstour ins Hafenbecken springen? Kein Problem! Dank unterirdischer Becken für Regen- und Abwasser bleibt das Wasser im Hafen stets sauber.

Kopenhagen ist Trendsetter in vielen Bereichen

Kopenhagen - Kleine Meerjungfrau

Zentrum ist Kopenhagen jedoch nicht nur im geografischen Sinne. Auch in Sachen Politik, Wirtschaft, Bildung, Justiz und Kultur kann die Stadt ihren Hoheitsanspruch behaupten. Sie hat die größte und älteste Uni, die einflussreichsten Medien und die bedeutendsten Museen wie Theater von Dänemark. Trendsetzende Modelabel wie Baum und Pferdgarten und Filippa K sowie Möbeldesign von Arne Jacobsen und Hans Wenger unterstreichen den Ruf der Dän*innen für ihr besonderes Stilgefühl bei Mode und ihre nordische Wohnkultur.

Vorreiterrollen in Sachen Mode, Design und Kultur reichen jedoch noch lange nicht aus. Geht es um kulinarische Genüsse, darf sich Kopenhagen zur Gourmet-Hauptstadt der nordischen Länder krönen. Ganze 63 Restaurants sind im Michelin-Guide geführt; 15 davon können insgesamt 24 Michelin-Sterne ihr Eigen nennen. Besonders zwei Restaurants führen dank jeweils drei Sternen die Bestenlisten seit Jahren an. Das Noma war viele Jahre lang das beste Restaurant der Welt. Lamm aus Grönland, Tang aus Island und Krabben von den Faröer Inseln sind nur einige Beispiele für die Genüsse der „New Nordic Cuisine“, die dafür sorgen, dass das Restaurant oft ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht ist. Das Geranium ist 2022 auf Platz 1 der Liste der 50 besten Restaurants und spricht Gourmets mit komplett fleischlosen Menüs an. Einen Kontrast zum eher elitären Genuss bilden Streetfood-Märkte. Etwa der Papirøen in der Nähe von Nyhavn, der Besucher*innen an aus alten Schiffcontainern gebauten Ständen mit Speisen aus aller Welt verköstigt.

Kopenhagen Strøget

Wer auf seinem Besuch in Kopenhagen etwas typisch Dänisches probieren möchte, kommt um Smørrebrød nicht herum. Dabei handelt es sich um ein belegtes Roggenbrot, das meist mit Fisch, Krabben, Käse, Wurst oder Pastete belegt ist und mit Messer und Gabel verzehrt wird. Zu den Klassikern gehören die Varianten Sol over Gudhjem mit geräuchertem Hering, Zwiebeln, rohem Eigelb und Radieschen sowie Pariserbøf mit Tatar, Zwiebeln, Roter Bete und einem Spiegelei. Für die Bierliebhaber*innen passt dazu ein Bier der weltbekannten Brauerei Carlsberg mit Hauptsitz in Kopenhagen. Die rote Wurst rød pølse ist neben Röstzwiebeln und süßsauren Gurkenscheiben fester Bestandteil von dänischen Hotdogs. Schleckermäuler werden mit Süßspeisen wie der Roten Grütze (rødgrød med fløde), Zimtschnecken (kanelsnegl) und Wiener Gebäck (wienerbrød) glücklich.

Hervorragend vernetzt: Dänemark als Tor zu den nordischen Ländern

Kopenhagen Radfahrer

Trotz seiner geografischen Randlage innerhalb Dänemarks ist Kopenhagen der wichtigste Verkehrsknotenpunkt. Kreuzfahrtschiffe haben hier ihren wichtigsten Anlaufhafen in Nordeuropa, Flugpassagiere den größten Flughafen Skandinaviens. Die meisten Unternehmen konzentrieren sich ebenfalls im Großraum Kopenhagen. Logistisch gesehen sorgt der Kattegat für exzellente Schiffsverbindungen zu Schweden, ebenso der Skagerrak zu Norwegen. Auch die baltischen Staaten, Polen und Finnland sind über die Ostsee leicht erreichbar. Auf dem Landweg ist das Land über seinen Nachbarn Deutschland direkt mit Mitteleuropa verbunden; die Öresundbrücke garantiert den Straßenweg ins südliche Schweden. 

Laut Statista trugen die Industrie rund 20,2 Prozent und der Dienstleistungssektor rund 65,7 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Dänemarks im Jahr 2021 bei. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen laut OEC verpackte Arzneimittel mit einem Warenwert von 14,5 Milliarden USD. Entsprechend ist die Logistik für Gesundheits- und Pharmaprodukte ein wichtiger Wirtschaftszweig. Der Logistikdienstleister Rhenus bietet über seine zwei dänischen Standorte in Kopenhagen und Aarhus unter anderem internationale Transporte sowie Lager- und Distributionsdienstleistungen, die den Standards der Good Distribution Practice (GDP) entsprechen.

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Rhenus Dänemark entwickelt Lager- und Transportlösungen per Luft- und Seefracht, auf der Straße oder der Schiene.

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