Zu Besuch in der zweitgrößten Stadt Neuseelands

Der Ōtākaro oder Avon River fließt durch Christchurch und bietet eine perfekte Möglichkeit, Neuseelands zweitgrößte Stadt zu erkunden. Sie mag als die englischste Stadt außerhalb von England, als „The Four Avenues“ oder auch „The Garden City“ bekannt sein, aber wenn Christchurch für eine Sache steht, dann ist es Beharrlichkeit, die die Stadt beweist, egal ob nach zerstörerischen Erdbeben oder anderen Tragödien. Die geschäftige Stadt hat ihren Besuchern heute viel zu bieten – und beherbergt in Lyttelton auch einen wichtigen Seehafen mit einem modernen Containerterminal.

Ōtautahi, der informelle Māori-Name für Christchurch, geht auf die voreuropäische Siedlung Te Whenua o Te Pōtiki-Tautahi zurück, die in einem sehr englisch klingenden Naturschutzpark, Cambridge Village Green, an der Ecke Barbadoes und Salisbury Street im Zentrum Christchurchs liegt.

Im 18. Jahrhundert heirateten Ngai Tahu, Häuptling der Te Pōtiki-Tautahi, und die Prinzessin Te Auru vom Iwi (Stamm) Waitaha in Port Levy auf der Banks-Halbinsel in der Nähe eines kleinen Flusses, der in den Ōtākaro mündet. Es herrschte der Glaube, der St. Mary’s Fluss (sein europäischer Name) beherberge einen großen Geist und das Wasser, mit dem die Frischvermählten gesegnet wurden, war bei den Bewohnern der Stadt für seine heilenden Kräfte bekannt.

Darüber mag man streiten, aber es besteht kaum ein Zweifel daran, dass der Avon River oder Ōtākaro (was in der Sprache der Māori „Ort des Spiels“ oder te reo „die Sprache“ bedeutet) für die Identität von Christchurch von zentraler Bedeutung ist und seine eigene Geschichte hat. Er erzählt von der Ebbe und Flut der Tragödien und Triumphe von Christchurch, während er sich durch viele wichtige Bereiche in Christchurch schlängelt.

Eine Reise durch Christchurch, entlang des Flusses

Der Avon River entspringt an einer Quelle im gleichnamigen Vorort Avonhead und fließt am Riccarton House and Bush vorbei, einem Kulturdenkmal, das aus zwei historischen Gebäuden besteht, die von einer wunderschönen offenen Parklandschaft und kunstvollen Gärten flankiert werden. Dies ist ganz in der Nähe der Al-Noor-Moschee, einer der beiden Orte, an denen am 15. März 2019 ein Amokschütze 51 Menschen beim Freitagsgebet tötete.

Je weiter der Ōtākaro durch Mona Vale, den Botanischen Garten und den Hagley Park fließt, desto offensichtlicher wird seine Bedeutung, denn auf dem Fluss, den ein Vorhang aus Trauerweiden säumt, kann man Anwohner und Touristen gleichermaßen beim Stechkahn- und Kajakfahren beobachten. Diese Bäume wurden am Flussufer gepflanzt, um an François Lelièvre zu erinnern, der 1838 mit einem französischen Walfangschiff ankam. Nachdem er in Akaroa an Land gegangen war, pflanzte er die Stecklinge der Trauerweide, die er von Napoleons Grab auf der Insel St. Helena mitgenommen hatte.

Der Fluss führt weiter am Krankenhaus vorbei in Richtung des Canterbury Earthquake National Memorial, wo einer weiteren Tragödie gedacht wird. Das Memorial wurde am 22. Februar 2017 zum Gedenken an die Erdbeben von 2010 und 2011 eingeweiht, die Christchurch für immer verändert haben. Es ist eine Gedenkstätte für die 185 Menschen, die ihr Leben verloren, sowie für diejenigen, die schwer verletzt wurden. Die Gedenkstätte, die aus einem Park mit großen Bäumen am Nordufer und einer 111 Meter langen Gedenkwand mit 185 Namen besteht, würdigt das gemeinsame Trauma und die Unterstützung, die man während der Bergungsarbeiten und dem anschließenden Wiederaufbau erhielt.

Von hier aus erinnert der Ōtākaro die Besucher an diesen Wiederaufbau, indem er an belebten Straßenbars, Cafés und öffentlichen Sitzbereichen vorbeifließt, die im zentralen Geschäftsviertel reichlich vorhanden sind. Dazu zählen auch der lebhafte Riverside-Markt, das neue Kongresszentrum „Te Pae“ und das kürzlich restaurierte Rathaus, das ebenfalls von den Erdbeben verwüstet worden war.

Bevor er schließlich durch die Vororte über die Mündung zum Meer führt, erinnert der Fluss ein weiteres Mal auf eine traurige und dennoch sanfte Weise an die Erdbeben, wenn er durch die rote Zone von Christchurch fließt, wo alle Häuser am Flussufer aufgrund von Erdbebenschäden abgerissen werden mussten.

Christchurch – eine Stadt, die viele Namen hat

Über die Jahre gab es eine Reihe von Wahlsprüchen und Slogans, unter denen Christchurch bekannt wurde und die von Einwohnern und Besuchern gleichermaßen verwendet wurden:

  • The Four Avenues Diese Bezeichnung stammt von den vier Avenues (Moorhouse, Fitzgerald, Bealey und Rolleston1), die das zentrale Geschäftsviertel umgeben und das Krankenhaus und den Hagley Park einschließen.

  • Die englischste Stadt außerhalb von England Christchurch wurde ursprünglich nach dem Christ Church College der Universität Oxford benannt. Mit ihren englischen Ursprüngen, den hübschen Parks, dem landschaftlich gestalteten Flussufer und den vielen Gebäuden im neugotischen und edwardianischen Stil gilt Christchurch seit jeher als die englischste Stadt Neuseelands.

  • Die Garden City Dies ist wahrscheinlich der beständigste Titel, den nicht nur Neuseeländer, sondern Menschen aus der ganzen Welt mit Christchurch verbinden, zusammen mit dem Logo der Stadtverwaltung, das den Avon River und die Kathedrale zeigt. Das wohl berühmteste Gebäude Neuseelands, die Christ Church Cathedral, wurde beim Erdbeben der Stärke 6,3 am 22. Februar 2011 zerstört. Nach jahrelangen Debatten werden die Ruinen nun weitgehend im Stil des im Jahr 1904 fertiggestellten Originals wiederaufgebaut, allerdings mit modernen Verbesserungen, um sie erdbebensicherer zu machen und neue Besucherbereiche zu schaffen. Das Bauvorhaben wird voraussichtlich bis September 2027 abgeschlossen sein.
  • Kia Kaha Christchurch Nicht viele Städte hätten das überstanden, was Christchurch im letzten Jahrzehnt erleben musste, und in vielerlei Hinsicht ist „Kia Kaha Christchurch“ zum Standard-Schlagwort für eine Stadt geworden, die notgedrungen widerstandsfähig sein und „Für immer stark“, so die wörtliche Bedeutung von Kia Kaha, bleiben musste.

Kulinarische Spezialitäten von New Christchurch

Wer Christchurch besucht, sollte sich die kulinarischen Köstlichkeiten Neuseelands nicht entgehen lassen. Dazu gehören einige der besten Meeresfrüchte der Welt – kein Wunder, denn das Land verfügt über eine mehr als 14.000 Kilometer lange Küste. Flusskrebse gelten als besondere Delikatesse. Neuseeländisches Lammfleisch genießt rund um den Globus einen hervorragenden Ruf und ist dementsprechend eines der wichtigsten Exportgüter des Landes. Wer ein erfrischendes Getränk genießen möchte, sollte sich ins Auto setzen: Weniger als eine Autostunde vom Zentrum Christchurchs entfernt, liegen mehr als 90 Weingüter. Die Region North Canterbury ist vor allem für die Rebsorten Pinot Noir, Chardonnay und Riesling bekannt. Die Reise dorthin lohnt sich allein schon wegen der abwechslungsreichen Landschaft, und viele der Weingüter bieten auch kulinarische Köstlichkeiten.

Christchurchs Hafenstadt Lyttelton

Lyttelton ist eine Hafenstadt innerhalb der Stadt Christchurch und liegt am Lyttelton Harbour, einer der beiden großen Buchten der Banks-Halbinsel. Man erreicht die Stadt entweder über den Straßentunnel, der in Heathcote, einem Vorort von Christchurch, beginnt oder indem man von Cashmere über den Dyers Pass hinunter zur Governors Bay und rund um die Küstenlinie fährt. Der Tunnel wurde im Jahr 1964 eröffnet, kostete 2,7 Millionen Britische Pfund und wurde als „einer der modernsten der Welt“ gefeiert. Mit einer Länge von 1.944 Metern war und ist er der längste in Betrieb befindliche Straßentunnel Neuseelands.

Lyttelton ist in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren aufgeblüht. Vormals wurde die Hafenstadt hauptsächlich mit dem Hafen in Verbindung gebracht, wo Ausländer von den Schiffen an Land gingen, um eines der zwielichtigen Etablissements aufzusuchen.

Wenn man heute aus dem Tunnel fährt und in Lyttelton ankommt, fühlt man sich wie durch ein Wunder Hunderte von Kilometern von der flachen Monotonie der Vorstädte Christchurchs in ein idyllisches, historisches Dorf am Meer versetzt, umgeben von den schroffen vulkanischen Felsen der malerischen Port Hills, die das blaugrün schimmernde Becken des Whakaraupō Lyttelton Harbour umschließen.

Die Stadt selbst hat ihren ureigenen Charakter, die Einwohner sind ebenso skurril und farbenfroh wie die Cafés und Läden, die sich entlang der Hauptstraße, der London Street, aneinanderreihen.

Lyttelton ist der größte Hafen der Südinsel, ein internationales Handelszentrum und Neuseelands zweitgrößter Exportknotenpunkt, der im letzten Geschäftsjahr Exporte im Wert von 5,6 Milliarden NZD (Neuseeland-Dollar) und Importe im Wert von 4,8 Milliarden NZD abgewickelt hat. Bis zu Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 war der Hafen ein regelmäßiger Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe. Er ist das wichtigste Güterverkehrsterminal der Südinsel und wickelt wertmäßig 34 Prozent der Exporte und 61 Prozent der Importe ab.

Während ein großer Teil des architektonischen Erbes von Lyttelton durch die Erdbeben zerstört wurde, hat sich in Christchurch eine neue, einflussreiche Geschäftswelt entwickelt, eine Community, zu der seit 2021 auch die Rhenus Gruppe gehört. Rhenus ist seit 2018 in Neuseeland tätig. „Es ist schwer in Worte zu fassen, wie schwierig die Ereignisse des letzten Jahrzehnts für die Menschen von Ōtautahi (Christchurch) waren. Menschen, deren Leben und Unternehmen bereits buchstäblich auf den Kopf gestellt wurden, noch bevor sich eine globale Pandemie abzeichnete“, erklärt Gregory Whitau, South Island Manager bei Rhenus Logistics New Zealand Ltd. „Aus diesem Grund ist das Team von Rhenus in Christchurch entschlossen, stark zu bleiben, alles zu tun, was nötig ist, über den Tellerrand hinauszuschauen und fest daran zu glauben, dass es nicht das Ende ist, wenn am Ende nicht alles für die Kunden gut ausgeht!“

Und was können wir für Sie tun?

Rhenus bietet hochwertige Logistiklösungen in Neuseeland. Das Leistungsspektrum umfasst Luft- und Seefracht, Inlandtransport-Dienstleistungen und Zollabfertigung.

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 Die Canterbury Earthquake Recovery Authority – die staatliche Behörde für den Wiederaufbau nach den Erdbeben – bezeichnet die Deans Avenue als die vierte Avenue (nicht die Rolleston Avenue, wie es 1966 definiert wurde).

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