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Markt & Management

Logistik auf der Schiene: der Landweg entlang der Neuen Seidenstraße

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Nachhaltige und effiziente Alternative zur See- und Luftfracht

Vor knapp einem Jahrzehnt ist das Mammutprojekt „Belt and Road Initiative“ (BRI) zwischen China und rund 60 weiteren Ländern Afrikas, Asiens und Europas gestartet: der infrastrukturelle Ausbau der Neuen Seidenstraße, einer der ältesten Handelsrouten der Geschichte. Neben der Wiederbelebung der vorhandenen interkontinentalen Handels- und Infrastrukturnetze entstehen zusätzlich zahlreiche neue Häfen, Straßen, Bahnstrecken, Logistikzentren und Handelsplätze. Unzählige Güter werden seither über die Land- und Seerouten transportiert. Die neueste Entwicklung: In Zeiten von COVID-19 hat der Landweg erheblich an Bedeutung gewonnen. Ein großer deutscher Logistikdienstleister hat das Potenzial der Schiene schon früh erkannt und innovative Maßnahmen ergriffen, um den „Silk Road Economic Belt“ zu stärken.

Die Neue Seidenstraße soll nach den Zielen der BRI einen eurasischen Wirtschaftsraum schaffen, der von der Ostküste Chinas bis an den Atlantik reicht und auch die Länder Afrikas einbezieht. Dabei durchzieht die Neue Seidenstraße Regionen mit den unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen: Von Trockengebieten und Wüsten bis zu den höchsten Gebirgen der Erde mit Temperaturschwankungen von über 40 bis zu –20 °C ist der Transport auf der alten Handelsroute alles andere als unbeschwerlich.

Die Strecken auf dem Landweg galten lange Zeit mehr als Nische denn als echte Alternative für den Gütertransport von Ost nach West und umgekehrt. Von China über Süd-, West- und Zentralasien sowie den Iran, die Türkei, Pakistan und West-Russland bis nach Mittel- und Westeuropa verlaufend, war der Silk Road Economic Belt mehr ein Back-up für die maritime Seidenstraße, die von der chinesischen Küste und Südostasien über den Mittleren Osten und Ostafrika bis hin nach Europa reicht. Schon heute ist die Maritime Silk Road die Route für mehr als die Hälfte aller weltweit bewegten Container. Die Nachfrage steigt stetig weiter, und der Handel entlang der Neuen Seidenstraße könnte Prognosen zufolge zukünftig rund 40 Prozent des gesamten Welthandels umfassen.

Alternativer Landweg in Zeiten von Corona

Mit der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Seefrachtkrise gerieten Angebot und Nachfrage auf der maritimen Seidenstraße jedoch zunehmend ins Missverhältnis. Durch den mangelnden Schiffsplatz waren viele Unternehmen auf der Suche nach zusätzlichen Transportlösungen – hier kam der Silk Road Economic Belt mit seinen hervorragend ausgebauten Schienenverbindungen ins Spiel. Mit seinem Landbridge-Service zeigt ein weltweit agierendes deutsches Logistikunternehmen seinen Kunden die vielen Vorteile auf, die der Landweg entlang der Neuen Seidenstraße mit sich bringt.

„Der Schienentransport ist schneller als der Seetransport und gleichzeitig kostengünstiger als der Versand per Luftfracht“, berichtet Yannick Böttcher, Head of Landbridge Product Management Europe, Rhenus Air & Ocean. „In den vergangenen zwei Jahren der Pandemie gab es teilweise sogar Zeiten, zu denen die Seefracht teurer war als die Bahnfracht. Das führte zu einer massiven Verlagerung vom Meer auf die Schiene.“

Zukunftsweisende Maßnahmen zum Ausbau der Landbrücke

Schon vor der Wiederbelebung der Seidenstraße hat das Unternehmen damit begonnen, den Schienengüterverkehr zwischen Ost und West zu stärken. Unter anderem hat es dafür eine Datenbank an Kunden angelegt, deren Bedürfnisse zu den Dienstleistungen des Landbridge-Service passen. Außerdem besitzt der Logistikdienstleister Büros in allen Ländern entlang der Neuen Seidenstraße und hat dort in zusätzliches Personal sowie in den Aufbau eines starken Produktteams investiert.

Ein Kontrollturm sowohl auf chinesischer als auch auf europäischer Seite soll außerdem die Entwicklung der Streckenverbindungen unterstützen, die bereits jetzt in hoher Zahl genutzt werden. Rund 12.400 Züge verkehrten im Jahr 2020 zwischen China und Europa und umgekehrt, allein zwischen 2018 und 2020 ist die Gesamtzahl an Zügen damit um über 95 Prozent gestiegen. Das Unternehmen selbst organisiert mittlerweile mehr als 5.000 Sendungen pro Jahr auf den Landrouten der Neuen Seidenstraße, mit einem jährlichen Wachstum von rund 30 Prozent.

Auch die Vielfalt der zu transportierenden Güter entlang des Landwegs ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen: Wurde der Silk Road Economic Belt zu Beginn ausschließlich für Kunden aus der Automobilbranche genutzt, setzen mittlerweile immer mehr Unternehmen aus allen denkbaren Branchen, darunter Hersteller von Maschinen, Elektronik und Chemikalien, aber auch von schnelldrehenden Konsumgütern, auf diesen Transportweg. Um dem damit verbundenen Problem des Carrier Owned Container (COC)-Mangels auf der Schiene entgegenzutreten, vergrößert der Logistikdienstleister zudem stetig seine Flotte an Shipper Owned Containern (SOC).

Schiene kostengünstig, effizient und nachhaltig

Die verschiedenen möglichen Streckenführungen entlang des Silk Road Economic Belt machen die Schiene mittlerweile zur stabilen und verlässlichen Transportlösung, die sich durch feste Abfahrts- und zuverlässige Transitzeiten behauptet. Das erhöht die Effizienz innerhalb der Lieferkette deutlich. So dient der Landweg mittlerweile nicht mehr lediglich als Back-up für ungünstige Bedingungen auf dem Seeweg, sondern stellt vielmehr eine echte Alternative dar. Ein weiterer, nicht zu verachtender Vorteil der Schiene ist das Thema Nachhaltigkeit. Im Vergleich zur Luftfracht verringert der Bahntransport einen erheblichen Teil des CO2-Ausstoßes und sorgt damit für einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck.

Landbridge-Optionen individuell wählbar

Unternehmen haben also gute Gründe, auf den Routen der Neuen Seidenstraße zukünftig auf das Transportmittel Bahn zu setzen. Schon heute bietet der Landbridge-Service des international aufgestellten Logistikdienstleisters eine Vielzahl an individuell wählbaren Optionen und multimodalen Lösungen. Um eine effiziente Lieferkette ohne Verzögerungen sicherzustellen, setzt das Unternehmen auf hochwertige Operatoren und Partner, die Vorausbuchungen vornehmen und Einsicht in die Transitzeitstatistiken der letzten drei Monate haben. So können sie Vorlaufzeiten analysieren und optimale Lösungen erarbeiten. Außerdem ist das Unternehmen in der Lage, seine Kunden jederzeit über ihre Sendungen auf dem Laufenden zu halten: GPS-Systeme ermöglichen die digitale Rückverfolgung von Gütern während des Transports. Es ist geplant, den Service auch auf das chinesische Gebiet auszuweiten.

Fazit: Bedarf an Schienentransporten auch nach COVID-19 erwartet

Die Corona-Krise und die dadurch verursachten Unterbrechungen der Lieferkette haben dem gesamten Markt den Bedarf an zusätzlichen Transportlösungen zwischen China und Europa vor Augen geführt. Trotz der bereits gut ausgebauten Schienenverbindungen brachte die Pandemie die Infrastrukturkapazitäten auf den Landrouten entlang der Neuen Seidenstraße teilweise an ihre Grenzen. Die aktuell große Spanne zwischen Angebot und Nachfrage sowie die enorm hohen Seefrachtkosten werden im Laufe der Zeit auf ein normales Maß zurückgehen, was wiederum den Kostendruck auf den Schienengüterverkehr erhöhen wird.

„Dennoch glauben wir, dass die vielen Vorteile des Landwegs gegenüber der maritimen Seidenstraße weiterhin viele Unternehmen auf das Transportmittel Bahn aufmerksam machen“, so Carol Kong, Country Manager Greater China, Rhenus Intermodal Systems®. „Auch der Laufzeitvorteil, den die Landbrücke gegenüber der Seefracht bieten kann, wird mit zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen im Bereich Schiene weiterwachsen.“ Zu diesen Maßnahmen gehört auch der Ausbau zusätzlicher Routen und Grenzen durch die Bahn, um zeitweise Grenzüberlastungen wie in der Vergangenheit zu vermeiden. Sicherlich erfordert dies einiges an Koordination und Engagement seitens der beteiligten Länder sowie der Bahnbetreiber. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich die Schiene mit diesen Voraussetzungen als zuverlässige und lohnenswerte Transportmöglichkeit entlang der Neuen Seidenstraße etablieren wird.“

Sie wünschen weitere Informationen?

Rhenus Logistics bietet Lösungen entlang der gesamten Neuen Seidenstraße an – mit Büros in China, Europa, Belarus, Kasachstan und Russland. Dank des intermodalen Services verfügt Rhenus über umfangreiche Erfahrungen im Schienentransport. Darüber hinaus kann die Landbridge über China mehrere südostasiatische Länder erreichen.

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In unserer Checkliste erfahren Sie, von welchen Vorteilen Ihr Unternehmen durch die Landbridge der Neuen Seidenstraße beim Handel zwischen Asien und Europa profitiert.

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