Auf in die Hauptstadt Norwegens

Wer schon in Oslo war, weiß, was der Metropole 2019 den Titel als Grüne Hauptstadt Europas eingebracht hat: Im Süden des Landes unmittelbar am innersten Winkel des Oslofjordes liegt das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum Norwegens mit seinen 15 Stadtteilen und knapp 700.000 Einwohnern umgeben von Wäldern, Erhebungen, Inseln und Seen. Dabei wartet die international bedeutsame Industrie- und Hafenstadt nicht nur mit Aktivitäten für Naturbegeisterte auf, sondern hat auch in Sachen Kultur so manches Highlight zu bieten.

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Auf einen Blick

  • Einwohner: 699.827 (2022)
  • Fläche: 454,13 Quadratkilometer
  • Währung: Norwegische Krone (NOK)

Ausgesprochen uschlu, hat Oslo seinen Namen vermutlich vom 15 Kilometer langen und damit in Oslo längsten Fluss Alna. Ursprünglich Lo(en) genannt, zieht sich dieser neben dem bekannteren gebirgsflussartigen Akerselva sowie acht weiteren Flüssen durch die skandinavische Hauptstadt. Norwegisch os wiederum steht für „Flussmündung“. Das feucht-kontinentale Klima ist stark maritim geprägt und beschert den Norwegern milde Winter und angenehme, oft regenreiche Sommer. Allein im 500-Kilometer-Radius rund um Oslo lebt fast die Hälfte der insgesamt 5,4 Millionen Norweger.

Vom Wikingerdorf zur Weltstadt

Laut der Heimskringla, einer Geschichte der norwegischen Könige, wurde Oslo im Jahr 1048 von König Harald III. gegründet. Ausgrabungen belegen, dass es sogar noch älter ist. Schon zur Zeit der Wikingerherrschaft lassen sich Spuren menschlichen Lebens im heutigen Stadtgebiet nachweisen, lange bevor es im Mittelalter dank Landwirtschaft, Handel und Schiffbau zur Stadt wurde. Damit ist Oslo die älteste Handelsstadt Skandinaviens.

Ende des 13. Jahrhunderts wurde Oslo unter König Håkon V. erstmals Hauptstadt Norwegens und erlebte über viele Jahrhunderte hinweg immer wieder Überfälle, Brände und Phasen des Wiederaufbaus. Ein großer Brand im Jahr 1624 hatte zur Folge, dass die Stadt rund einen Kilometer nordwestlich näher an die Festung Akershus verlegt und bei der Gelegenheit vom derzeitigen dänischen König Christian IV. in Christiania umbenannt wurde, um dann 1877 unter dem schwedisch-norwegischen König Oskar II. die offizielle Schreibweise Kristiania zu erhalten.

Erst zwei Jahrzehnte, nachdem Norwegen seine Unabhängigkeit errungen hatte, erhielt Oslo zum 1. Januar 1925 seinen ursprünglichen Namen zurück. Heute ist die Stadt Sitz des norwegischen Königs Harald V. sowie des norwegischen Parlaments, dem Storting.

Industrie im Technologiewandel

Die norwegische Industrie ist stark vom maritimen Sektor mit Schiffbau und Schifffahrt, Fischerei und Fischzucht sowie vom Gewinnen und Verarbeiten von Mineralien und Metallen abhängig. Als in allen Regionen des Landes typische Industrie gewinnt die Mineralindustrie Eisenerz, Titanmineralien und einzelne Industriemineralien. Rohstoffbasierte Industrien sind vorrangig die Öl- und Gasindustrie und der Bergbau. Die Prozessindustrie wiederum umfasst Unternehmen aus den Bereichen Aluminium und Eisen, chemische Industrie, Mineralindustrie, Düngemittel und Raffinerie. Den zweitgrößten Industriezweig im Land bildet die Lebensmittelindustrie. Im Bereich Konsumgüter sind viele Unternehmen auf Nischenprodukte spezialisiert.

In der Branche sind überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen tätig, wobei die Festlandindustrie um die 20.000 Unternehmen mit rund 230.000 Mitarbeitern verzeichnet. Durch ein grundlegend hohes Kostenniveau und den gleichzeitig hohen Exportanteil ist die norwegische Industrie stark dem internationalen Geschäft ausgesetzt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzt sie deshalb zunehmend auf permanente Innovation und den Einsatz von Spitzentechnologien. Diesen Technologiewandel unterstützt das von der norwegischen Regierung im Jahr 2017 angestoßene Strategieforum „Prosess21“, das den Weg in Richtung Klimaneutralität ebnen soll.

Vielfältige Kultur zwischen Tradition und Moderne

Sowohl für Einwohner als auch für Besucher wartet Oslo mit einem reichhaltigen Repertoire an Sehenswürdigkeiten auf. Geschichtsinteressierte wandeln auf den Spuren der Wikinger und besichtigen das Stadtzentrum, das viel vom mittelalterlichen Grundriss bewahrt hat. Währenddessen erfreuen sich Kunstliebhaber an der bemerkenswerten Vielfalt an Museen und Galerien, der innovativen Architektur oder der ausgeprägten Straßenkunstszene. Auch Sportfans und Aktivurlauber kommen in der ehemaligen Olympiastadt auf ihre Kosten, bietet sie schließlich eine Fülle an Freizeitaktivitäten wie Hiking-Touren, Kletterparcours und vieles mehr.

Norwegens meistbesuchte Touristenattraktion beinhaltet neben der weltberühmten Skisprungschanze mit einer Höhe von 60 Metern und einem Skisimulator auch das älteste Skimuseum der Welt, das die 4.000-jährige Geschichte des Skilaufens erzählt. Jeden Winter findet hier der Nordische Skiweltcup statt.

Das Lebenswerk des Bildhauers Gustav Vigeland (1869–1943) begutachten Interessierte im Vigeland-Skulpturenpark. Die 212 Stein- und Bronzeskulpturen befinden sich inmitten des Frognerparks und symbolisieren den Kreislauf des menschlichen Lebens von der Entwicklung des Embryos über das Kleinkind und alle weiteren Lebensstadien. Der Ekebergparken-Skulpturenpark zeigt Werke von anerkannten Künstlern aus aller Welt, darunter Louise Bourgeois, Dan Graham, Sarah Lucas, James Turrell und Roni Horn.

Das MUNCH mit seiner imposanten Architektur wurde Ende 2021 nach rund sechsjähriger Bauzeit eröffnet. Auf insgesamt 13 Stockwerken und 11 Galerien zeigt es neben den 28.000 Kunstwerken des expressionistischen Malers Edvard Munch (1863–1944) eine Vielzahl an Papierarbeiten, Aquarellen, Zeichnungen, Drucken, Skulpturen und Fotografien.

Mehr über das legendäre seefahrende Nordvolk erfahren Besucher im Wikingerschiffmuseum. Die Ausstellung beinhaltet einige der bedeutendsten Wikingerfunde des Landes, darunter hervorragend erhaltene Langschiffe von bekannten Fundstellen wie Tønsberg und dem Gräberfeld von Borre in Vestfold. Aktuell ist das Wikingerschiffmuseum für umfangreiche Renovierungsarbeiten geschlossen und wird voraussichtlich 2025/26 wiedereröffnet.

Die neue Hauptfiliale der zu den ältesten öffentlichen Bibliotheken des Landes gehörenden Stadtbibliothek verbindet die Liebe zum gedruckten Wort mit dem Flair eines urbanen Wohnzimmers – was sie neben ihrer futuristischen Architektur zu einer der modernsten Bibliotheken Europas macht. Neben den ausgestellten Büchern umfasst das Repertoire ein Kino, ein Restaurant, Lounges, einen Gaming-Bereich und Werkstätten für alle Generationen.

Vigeland and Ekebergparken Sculpture Parks

The Viking Ship Museum

Deichman Library

The New Munch Museum

Von der Natur direkt auf den Teller

In Sachen Kulinarik findet man in der skandinavischen Hauptstadt alles, was das Herz begehrt. Die große Auswahl an Bars, Cafés und Restaurants hat neben Gerichten aus aller Welt auch die typisch norwegischen Nationalgerichte wie Rømegrød, eine Mischung aus Sauerrahm, Gries, Butter, Zimt und Zucker, auf der Speisekarte. Im Land mit einer der längsten Küstenlinien der Welt sind hochwertige Fischerzeugnisse nicht wegzudenken: Von Kabeljau über Räucherlachs bis hin zu Meeresfrüchten wie Mies- und Jakobsmuscheln, Krebsen und Krabben haben Fischmärkte und Restaurants allerhand an Köstlichkeiten im Angebot. Auch Lamm hat im weitläufigen und naturreichen Land Norwegen seit jeher Tradition, so zum Beispiel das geräucherte Lammbein Fenalår oder der Fårikål, ein Eintopf aus Lamm und Kohl, der besonders im Herbst gern gegessen wird.

Logistik im Im- und Exportland Norwegen

Für die Logistik ist die Hafenstadt Oslo der wichtigste Knotenpunkt für Im- und Export-Sammelladungen im Land. Dabei wird die Fracht vom Osloer Hafen Yilport aus an die stetig wachsende Bevölkerung in der Großregion verteilt. Der Großteil der Ware gelangt schließlich per Bahn zu den weiter entfernten Landesteilen. Erst im vergangenen Jahr wurde der mittlerweile 164 Hektar umfassende größte Hafen Norwegens mit Terminals für Container und Massengut um ein weiteres modernes Containerterminal mit Elektrokränen, -lastwagen und kleineren -fahrzeugen erweitert. Deshalb ist Oslo Yilport einer der effizientesten Häfen weltweit. Die gut ausgebaute Infrastruktur mit leistungsstarken Verkehrsmitteln und -wegen macht Oslo auch für den internationalen Logistikdienstleister Rhenus zum idealen Standort. Dieser bietet neben Luft- und Seefracht weitere Leistungen wie die Versorgung von Offshore-Plattformen, Projektlogistik sowie logistische Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Bergbau, Hilfsdienste, erneuerbare Energien und verderbliche Güter an.

Und was können wir für Sie tun?

Rhenus Logistics unterstützt diverse Branchen in Skandinavien mit spezialisierten Logistiklösungen. Auch der Standort Oslo bietet zahlreiche Services.

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