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So gelingt eine nachhaltige und optimierte Lkw-Tourenplanung

Bei der Beförderung verschiedenster Produkte ist eine effiziente Lkw-Tourenplanung besonders wichtig. Sie stellt sicher, dass Logistikdienstleister die Ware mit einem möglichst geringen Energie-Einsatz bewegen. Das Ziel: nachhaltig und ressourcensparend agieren. Wie reduziert man den Kraftstoffverbrauch im Lkw-Verkehr, wählt den richtigen Auflieger-Typ und betreibt ein Fahrzeug sowohl ökonomisch als auch ökologisch?

Papierrolle in einem Rhenus Lkw

Effiziente Lkw-Tourenplanung: Diesel als Kostentreiber

Im Jahr 2022 wurden 3,1 Milliarden der gesamten Beförderungsleistungen im deutschen Güterverkehr per Lkw erbracht.1 Allein aus wirtschaftlichen Gründen wird in der Lkw-Logistik schon immer versucht, energieeffizient zu arbeiten, weil allein schon die Dieselkosten bereits ein Drittel der gesamten Betriebskosten eines Lkw ausmachen. „Bei einer 40-Tonnen-Sattelzugmaschine, wie wir sie bei Rhenus Bulk Road im Einsatz haben, entspricht das bei einer täglichen Fahrleistung von etwa 450 Kilometern derzeit Kosten in Höhe von circa 280 Euro pro Tag“, erklärt Adrian Barten (Stand 10/2022). Um diese Kosten möglichst gering zu halten, setzt der Logistikdienstleister auf optimale Tourenplanung mithilfe verschiedener Maßnahmen. Zum einen erhalten die Lkw-Fahrer*innen Schulungen für eine effiziente Fahrweise und zum anderen werden sie durch die Auswertung der Telematik-Daten dafür sensibilisiert, auf einen nachhaltigen Treibstoffverbrauch zu achten. Der dadurch ermittelte Wert wird den Fahrer*innen anhand geeigneter Monitor-Systeme zudem transparent und anschaulich im Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Neben diesen ersten Schritten gibt es noch weitere Möglichkeiten, um mit bereits aktiven Fahrzeugen möglichst nachhaltige Erträge zu erwirtschaften.

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Zahlen und Fakten über Lkw in Deutschland (Stand 2022):

  • Laut Berechnung machen Lkw rund 72 Prozent der gesamtem Transportleistung im Güterverkehr aus.2
  • Von den etwa 3,55 Millionen zugelassenen Lkw besitzen circa 3,3 Millionen einen Dieselmotor.3
  • Anfang des Jahres waren über 43.000 Lkw mit Elektroantrieb registriert.4

 

Alternative Antriebe im Straßengüterverkehr: Praxisbericht 2024

Bei Rhenus kommen im Straßengüterverkehr fast ausschließlich Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 6 zum Einsatz. Seit einigen Jahren spielen jedoch auch bereits die alternativen Antriebsarten für Lkw eine große Rolle, um die Klimaziele zu erreichen.

„Wir sind der Auffassung, dass es aktuell und in naher Zukunft nicht die eine richtige Antriebstechnik gibt oder geben wird. Wir wissen jedoch, dass alternative Antriebe alternativlos sind! Deshalb nutzen wir bereits jetzt schon das, was auf dem Markt vorhanden ist, und arbeiten als Projekt- und Pilotpartner eng mit großen OEMs zusammen. Hierbei testen und erproben wir in Feldversuchen neue Fahrzeugmodelle mit alternativen Antrieben, um als Logistikdienstleister eine Vorreiterrolle einzunehmen. Dadurch wollen wir eigene Erfahrungen sammeln, unsere Erfahrungen teilen, verschiedene Einsatzmöglichkeiten testen und gleichzeitig effizienter und klimaschonender auf den Straßen unterwegs sein“, berichtet Barten.

Lkw-Tourenplanung: Restriktionen von Leerfahrten

Zwar sind alternative Antriebe umweltfreundlicher als Fahrzeuge mit herkömmlichen Antriebsarten, aber ein zentrales Problem besteht auch weiterhin: Leerfahrten. Einer Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes zufolge haben deutsche Lastkraftfahrzeuge im Rahmen des Gütertransports 2022 insgesamt rund 250 Millionen Fahrten durchgeführt – davon über 152 Millionen Leerfahrten, also Fahrten ohne Ware. Das entspricht einer Quote von rund 60 Prozent (Stand 2023).5 Leerfahrten sind eine Folge von Güterströmen, die sich aus einer wechselnden und ungleich verteilten Nachfrage speisen. Das heißt, dass Waren häufig zu Lager- oder Umschlagspunkten geliefert werden, an denen es für Disponenten jedoch schwierig ist, Rückladungen zu finden. Diese Problematik basiert zumeist auf geografisch-strukturellen Faktoren und ist ein wichtiger Faktor, der bei der Tourenplanung für Lkw Transporte berücksichtigt werden muss. Um Aufträge wahrzunehmen und neue Ware zu laden, muss der Lkw daher meistens erst eine bestimmte Route unbeladen fahren. So haben vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit leeren oder halbleeren Fahrzeugen zu kämpfen, was Ressourcen wie Zeit und Geld verschwendet und darüber hinaus die Umwelt unnötig belastet. Restriktionen von Leerfahrten bieten also einen größeren Nutzen, weil bei gleichbleibenden Kosten beziehungsweise einem unveränderten Spritverbrauch mehr Transporte auf derselben Strecke zurückgelegt werden können.

Fahrzeug-Equipment und Disposition als Schlüssel zum Erfolg

Neben der richtigen Wahl der Antriebstechnik und des passenden Auflieger-Typs ist auch die optimale Planung der logistischen Abläufe ein entscheidender Faktor für eine reibungslose und energieeffiziente Lkw-Tourenplanung. Adrian Barten erklärt, wie dieser Ansatz bei Rhenus Bulk Road umgesetzt wird: „Lassen sich logistische Wege nicht effizient planen, versuchen wir mit unserem Eigenfuhrpark, die unterschiedlichsten Ladungsarten zu kombinieren. Nicht immer sind Routen paarig – haben also an der Entladestelle dieselben Anforderungen wie an der neuen Ladestelle.“ Zum Transport unserer Güter werden neben verschiedenen Antriebstechniken deshalb auch unterschiedlichste Auflieger-Typen von uns berücksichtigt.

Vor allem leistet die Disposition einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von CO2. Ein sehr großer Anteil entfällt bei der Tourenplanung auf die sinnvolle Kombination von bestimmten Routen für die entsprechenden, zur Verfügung stehenden Fahrzeuge, um den Anteil an entstehenden Leerkilometern auf der Route so gering wie möglich zu halten. Durch die Digitalisierung und die tägliche Optimierung der TMS-Systeme können Logistikdienstleister auf diese Weise auch in der Zukunft eine große Menge CO2 einsparen.

"Durch flexible Auflieger-Typen können wir den Anteil an Lkw-Leerfahrten minimieren und sind dadurch insgesamt umweltfreundlicher unterwegs."

Adrian Barten | Project Manager bei Rhenus Bulk Road

Unterschiedliche Auflieger, verschiedene Faktoren

Auch besondere Auflieger-Typen tragen dazu bei, den Straßengüterverkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Werden zum Beispiel unterschiedlichste Ladungen in einem Auflieger kombiniert, minimiert sich der Anteil an Leerkilometern pro Fahrzeug und die Lkw können dadurch wirtschaftlicher und effizienter betrieben werden.

Eine weitere, nicht häufig vorzufindende Kombination ist der Schubboden-Auflieger mit Joloda-Schiene. Dieser ermöglicht es, schwere Papierrollen auf die Ladefläche zu heben und sie dann per Hebelwirkung auf der Joloda-Schiene an die entsprechende Position innerhalb des Fahrzeugs zu befördern und dort ordnungsgemäß zu sichern. Neben dem Transport von Papierrollen kann der Auflieger auch für andere Waren, wie zum Beispiel Schüttgüter, genutzt werden, wodurch er zum einen sehr flexibel einsetzbar ist und sich zum anderen viele Leerkilometer einsparen lassen. So kann mit dieser Auflieger-Kombination beispielsweise ein Papierproduzent zunächst mit Holzhackschnitzeln für die Produktion beliefert werden und im Nachgang direkt fertige Papierrollen mit zurücknehmen und die Tourenplanung umweltbewusst gestaltet werden.

So können – unter Berücksichtigung der Auflieger – gleich mehrere Aufträge kombiniert und mit einer effizienten Tourenplanung für den Lkw Transport umgesetzt werden.

Digitalisierung für eine clevere Lkw-Tourenplanung

Aber wie findet ein Logistikdienstleister nun heraus, auf welcher Strecke Leerfahrten entstehen? Insbesondere bei großen Unternehmen passiert es häufig, dass die einzelnen Fahrten und Touren nicht in einem übergreifenden Transport-Management-System, sondern nur in den jeweiligen Programmen einzelner Abteilungen verwaltet werden. Die Lösung lautet: Digitalisierung. In der gesamten Logistikbranche fallen riesige Datenmengen an. Richtig genutzt, bieten sie sowohl für Speditionen und Disponenten als auch für Logistikdienstleister ein großes Potenzial, um die Menge an Leerfahrten mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) immer weiter zu verringern und so die Tourenplanung optimal zu gestalten. Wer Logistikdaten kontrolliert, schafft nicht nur eine bessere Vernetzung von Frachtführern und Verladern, sondern steuert zugleich auch detailliert alle wichtigen Schritte der Logistikkette. Digitales Tracking & Tracing, eine Art der Sendungsverfolgung, ermöglicht beispielsweise das Erheben von Echtzeitinformationen wie Ladekapazitäten, Ankunftszeiten oder Verspätungen von Fahrzeugen. Die Lkw sind dabei mit einem GPS-Tracker ausgestattet, sodass jederzeit ersichtlich ist, wo sie sich gerade befinden. Durch diese Berechnung können die (Ab-)Fahrten der jeweiligen Touren noch effektiver genutzt werden - für eine optimale Routenplanung.

Fazit: Lkw-Logistik ressourcensparender gestalten mit optimierter Tourenplanung

Seitenansicht eines geöffneten Rhenus Lkw

Durch eine klare Berücksichtigung und die optimale Kombination verschiedener Möglichkeiten können Logistikdienstleister ihre Prozesse und die Lkw-Logistik im Straßengüterverkehr ressourcensparender gestalten. Auch wenn es schon jetzt Bemühungen gibt, die Transporte im Güterverkehr auf andere, emissionsärmere Verkehrsmittel wie die Bahn oder das Binnenschiff zu verlegen, wird die Lkw-Logistik in den kommenden Jahren weiterhin von großer Bedeutung sein. Diese Verlagerung zeigt sich zum Beispiel daran, dass ein Großteil der Waren wegen regelmäßig wiederkehrenden Niedrigwassers auf den europäischen Wasserstraßen – statt auf dem Schiff – mit dem Lkw transportiert wird. Vor diesem Hintergrund ist es für Logistikdienstleister besonders wichtig, ihr Angebot nachhaltig und zukunftsfähig ausbauen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Eine clevere Tourenplanung sorgt zudem für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit auf den Straßen. All die erwähnten Verkehrsträger können bei der Rhenus Bulk Road kundenspezifisch und individuell angeboten werden, damit eine nachhaltige und optimierte Lkw-Tourenplanung gelingt.

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