Shenyang wurde vor ca. 2.300 Jahren gegründet und trug von 1625 bis 1644 als Hauptstadt der Mandschurei den Namen Mukden. Die Qing-Dynastie eroberte von hier aus China, bis sie 1911 die Stadt verlor und das Kaiserreich zur Republik China wurde. Dadurch endete die ca. 300 Jahre lange Herrschaft der Dynastie über China, während der Shenyang die offizielle Hauptstadt war.
Shenyang liegt in der Klimazone des feuchten Kontinentalklimas, wodurch der Temperaturunterschied zwischen Sommer und Winter durchschnittlich sehr hoch ist. Die Stadt befindet sich am Fluss Hun He, einem Nebenfluss des Liao He, der nur 170 Kilometer entfernt von Shenyang in den Golf von Liadong mündet. Während in der frühen Zeit lediglich das rechte Nordufer des Flusses besiedelt war, ermöglichten Brücken auch die Population der südlichen linken Seite. Dadurch wuchs die Metropole zu ihrer heutigen Größe heran. Mit ca. acht Millionen Bewohnern und einer Fläche von fast 1.300 Quadratkilometern liegt die heutige Bevölkerungsdichte bei ca. 6.200 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Neben einer technischen Universität hat die Stadt verschiedene spezialisierte Hochschulen, unter anderem für Energie, Finanzen oder Musik. Letztere brachte den weltberühmten Pianisten Lang Lang hervor, der sich besonders in Deutschland großer Popularität erfreut.
Als kultureller Mittelpunkt Nordostchinas hat die Stadt einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Ein einmaliges Erlebnis ist der Kaiserpalast der Mandschurenherrscher, auch Verbotene Stadt Shenyang genannt. Außerhalb Pekings ist diese die einzige intakte Palastanlage Chinas. Seit 2004 ist sie als Teil der kaiserlichen Paläste der Ming- und Qing-Dynastien außerdem Teil des UNESCO-Welterbes.
Ein weiteres Denkmal an die früheren Kaiser sind die Kaisergräber rund um und in Shenyang. Zwei davon finden sich im Stadtgebiet selbst, namentlich das Dongling-Grab im Osten und das Beiling-Grab im Norden. Beide Gräber sind von weitreichenden Parks umgeben, wobei der Park um das Beiling-Grab größenmäßig mit dem Central Park in New York konkurrieren kann.
Wer noch mehr über die Vergangenheit Shenyangs erfahren möchte, für den lohnt sich ein Ausflug zu den vier großen Pagoden. Das sind turmartige Bauwerke, die sich in alle Himmelsrichtungen verteilt erstrecken. Bedauerlicherweise hat nur die nördliche Pagode die große Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 überdauert, jedoch wurden die restlichen Pagoden nach dem Ende der Revolution rekonstruiert.
Ein wahres Feuerwerk an Attraktionen bietet der Vogelinsel-Park, östlich von Shenyang. Neben einem Aquarium findet sich hier die Internationale Gartenausstellung (IGA), die die unterschiedlichsten Gartenbautraditionen der chinesischen Provinzen zum Besten gibt. Die Grünflächen Shenyangs wurden in den letzten Jahren stärker gefördert, um der allgemeinen Industrieverschmutzung entgegenzuwirken. Dadurch gilt Shenyang heutzutage als die „Nationale Modellstadt für Umweltschutz“.
Sind die Temperaturen zu niedrig, um einen sonnigen Tag im Vogelinsel-Park zu verbringen, sind die Qipanshan-Berge, weiter östlich der Stadt, eine Alternative. Hier liegen unzählige Skipisten, die sich besonders für Anfänger anbieten und alljährlich findet ein Eisskulpturenfest statt. Außerdem gibt es eine Safari-Piste, die zum Teil mit dem eigenen Auto abgefahren werden kann. Alternativ steht Interessierten auch eine Tour mit einem Touristen-Bus zur Verfügung.
Den Mittelpunkt der urbanen Landschaft stellt das Olympische Stadion Shenyang dar. Es liegt eher im Süden der Metropole und ist für bis zu 60.000 Zuschauer geeignet. Dementsprechend bietet das Stadion einen imposanten Anblick.
Das höchste Gebäude der Stadt war bis vor wenigen Jahren der Liaoning Broadcast and TV Tower. Obwohl der Fernsehturm noch immer zu den größten Bauwerken Shenyangs gehört, wurde er 2014 vom Forum 66 abgelöst, das den 305 Meter hohen Turm um weitere 79 Meter überragt.
Neben den vielen Sehenswürdigkeiten können Touristen in Shenyang auch die Vielfalt der chinesischen Küche erleben – dabei liegt ein besonderer Wert auf Gesellschaft. Abends entfaltet die Stadt einen ganz besonderen Charme: Die zahlreichen Clubs, Discos und Karaoke-Bars sind bei den Einwohnern Shenyangs beliebte Anlaufpunkte und bis in die Nacht belebt. Wer vom ganzen Feiern hungrig wird, sollte sich zum Nachtmarkt begeben, der eine Vielzahl an Snacks aus verschiedenen Städten und Ländern anbietet.
Wirtschaftlich ist Shenyang ebenso beeindruckend – die Metropole ist das größte Eisenbahn-, Autobahn- und Luftverkehrskreuz im Nordosten Chinas. Dank der günstigen Lage ist der Handel mit wirtschaftlichen Hochburgen wie Japan, Russland und Südkorea selbst über Land stark ausgeprägt. Die gute Luftfrachtanbindung macht jedoch die Vereinigten Staaten zum Haupthandelspartner der Stadt. Diese Vorteile nutzt auch das Logistikunternehmen Rhenus: Im Mai 2021 wurde in Shenyang ein von Rhenus Automotive betriebenes Montagewerk eröffnet. Das Werk produziert die Vorder- und Hinterachsen für das BMW-Brilliance-Automotive-Werk im Bezirk Dadong. Dafür bezieht das Unternehmen Fahrzeugteile von 80 Lieferanten aus aller Welt und nutzt seine erstklassigen Verbindungen zu anderen Rhenus-Unternehmen.
Die Services von Rhenus China umfassen Freight- und Warehouse-Lösungen, stets abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden.
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