Zu Besuch im kulturellen Schmelztiegel Südostasiens

Hier können Reisende von allem etwas erleben: Natur, Shopping, Sightseeing, Street Food, Unterhaltung und vieles mehr. Diese Vielzahl von Attraktionen macht Kuala Lumpur zu einer der City-Destinationen weltweit. Doch die Hauptstadt Malaysias überzeugt vor allem mit ihrer kontrastreichen Geschichte, die sich im Stadtbild mit einer unverwechselbaren Mischung aus malaiischer, kolonialer und moderner Architektur widerspiegelt.

Kuala Lumpur – von den Einheimischen „KL“ genannt – ist nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das wichtigste Tor zu Malaysia, gelegen an der Westküste der malaysischen Halbinsel zwischen Thailand und Singapur. Rund 1,6 Millionen Einwohner in der Stadt und acht Millionen Einwohner im Umland machen sie zur größten Metropolregion des Landes. Neben der administrativen und ökonomischen Vorrangstellung überzeugt „KL“ ausländische Besucher mit ihrer kulturellen Vielfältigkeit. Malaien, Chinesen, Inder und andere Ethnien haben alle ihre Einflüsse in die Kunst und Sprache der Stadt eingebracht. Moderne Wolkenkratzer stehen neben malaiischen Stelzendörfern („kampungs“), chinesische Pagoden neben Moscheen. Ein echter kultureller Schmelztiegel Südostasiens also, dessen einzigartige Identität ein Grund dafür ist, dass die Stadt seit mehr als fünf Jahren von Euromonitor International als eine der Top-Ten-City-Destinationen der Welt eingestuft wird.

 

Von der Zinnminenstadt zur heutigen Metropole

Der Name Kuala Lumpur bedeutet wörtlich übersetzt „schlammiger Zusammenfluss“ und bezeichnet den Treffpunkt der Flüsse Klang und Gombak. Diese strategisch günstige Lage hat zur ersten Besiedelung im heutigen Vorort Ampang geführt. Denn im Jahr 1857 stieß eine Gruppe von 87 chinesischen Bergarbeitern unter der Führung von Raja Abdullah, Mitglied der königlichen Familie von Selangor, auf Zinn. Im Jahr 1880 löste Kuala Lumpur die Stadt Klang als Hauptstadt des Bundesstaates ab. Das anschließende Wachstum wird Sir Frank Swettenham zugeschrieben, der den Bau einer Eisenbahnstecke zwischen Klang und Kuala Lumpur förderte. Im Zuge der britischen Verwaltung erhielt „KL“ ein neu gestaltetes städtisches Zentrum. 1957 wurde es schließlich zur Hauptstadt der unabhängigen Föderation Malaya und 1963 zur Hauptstadt von Malaysia.

 

Industrielles Zentrum von Malaysia

Die einstige Bergbaustadt im dichten malaysischen Dschungel ist heute ein Großstadtdschungel, der zahlreiche Investoren aus der ganzen Welt anzieht. Die Gründe: Kuala Lumpur ist das Banken- und Finanzzentrum des Landes. Auch der Tourismus hat immens an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig verfügt Kuala Lumpur über ein breit gefächertes verarbeitendes Gewerbe: Der Industrievorort Sungai Besi vereint Eisengießereien, Maschinenbauer und Lebensmittelverarbeitung. In der Gegend um Sentul und Ipoh Road befinden sich Eisenbahnbetriebe und Sägewerke; im nördlichen Rawang wird Zement hergestellt. In den angrenzenden Vororten Petaling Jaya und Batu Tiga liegt der Fokus auf dem Hochtechnologiesektor mit ansässigen Firmen wie Siemens, Samsung und BASF.

Shoppingmekka: Malls und Flohmärkte bieten, was das Herz begehrt

Auch in puncto Attraktionen wartet Kuala Lumpur mit Vielfalt auf. Besonders für Shoppingtouren ist die Stadt ein wahres Eldorado. Laut CNN war sie im Jahr 2013 sogar auf Platz 4 der weltbesten Shoppingstädte – vor bekannten Fashionmekkas wie Paris und Mailand, getoppt nur von London, Tokio und New York. Die Szene gilt als One-stop Destination, von kommerziellem Einkauf in riesigen Malls bis zur Schnäppchenjagd auf Märkten. Ein echtes Superlativ ist Berjaya Times Square, ein Komplex aus Einkaufszentrum und zwei Fünf-Sterne-Hotels. Mit 700.000 Quadratmetern bebauter Fläche ist es derzeit das fünftgrößte Gebäude der Welt und die neuntgrößte Shoppingmall der Welt. Shoppingbegeisterte finden hier mehr als 1.000 Einzelhandelsgeschäfte, 65 gastronomische Einrichtungen und mehrere Unterhaltungsattraktionen wie Asiens größten Indoor-Themenpark. Auf der anderen Seite ist der Central Market, einer der beliebtesten Flohmärkte der Stadt. Das 1928 errichtete blaue Gebäude beherbergt mehrere Kunstgalerien, Kunsthandwerks- und Souvenirstände sowie Boutiquen, die authentische malaysische Batikdrucke und lokale Kunstwerke verkaufen.

Sightseeing: Das sind die Must-sees

Diese Zwillingstürme sind das Symbol für „KL“ schlechthin – und das auf globalem Level, schließlich waren sie einst das höchste Gebäude der Welt. Mit 452 Metern Höhe und 88 Stockwerken sind die Petronas Towers aber immer noch die höchsten Zwillingsbauten der Welt. Und bei dieser gigantischen Höhe ist es auch kaum verwunderlich, dass Besucher von jeder Ecke der Stadt aus einen Blick auf das Wahrzeichen haben. Auch entgegengesetzt können sie ihre Blicke weit schweifen lassen, nämlich von der Aussichtsplattform auf Ebene 86. Turm Nummer Eins beherbergt den Hauptsitz der staatlichen malaysischen Ölgesellschaft Petronas Company und ihrer Tochtergesellschaften. Turm Nummer Zwei wird hauptsächlich von multinationalen Unternehmen wie Accenture, Al-Jazeera, Barclays Capital, Bloomberg, Boeing, IBM, McKinsey & Co., Microsoft, Reuters und anderen genutzt.

Weitere Highlights sind die Konzerthalle Dewan Filharmonik Petronas, Südostasiens führender Veranstaltungsort für klassische Musik, die Petronas Art Gallery und das Kuala Lumpur Convention Centre. Das Petrosains Science Centre ist ein interaktives Wissenschaftszentrum, in dem Exponate zur Erdölindustrie ausgestellt werden – vom Ursprung des Erdöls im Zeitalter der Dinosaurier bis zu den neuesten Produkten auf Erdölbasis. Auch ein Besuch im weitläufigen KLCC-Park seitlich der Petronas Towers lohnt sich.

Die elf Kilometer nördlich von Kuala Lumpur gelegenen Batu-Höhlen sind 400 Millionen Jahre alte Kalksteinhöhlen. Der Eingang ist nicht zu verfehlen: Dort befindet sich eine hoch aufragende goldene Statue von Lord Muruga, der höchsten Statue einer Hindu-Gottheit in Malaysia, von der aus insgesamt 272 Stufen in die Höhlen führen. Die Besucher können die Höhlen besichtigen und auch die örtliche Flora und Fauna kennen lernen, darunter wilde Affen, die in der Gegend leben, sowie die berühmten höhlenbewohnenden Fledermäuse. Es gibt auch Möglichkeiten zum Klettern mit über 160 Kletterrouten in der Gegend und leichtere Wanderungen für weniger erfahrene Besucher. Besonders berühmt sind die Batu Caves jedoch als Veranstaltungsort des jährlichen Hindu-Festes Thaipusam. Es wird zum Vollmond im zehnten Monat des Hindukalenders gefeiert und fällt je nach Jahr in den Januar oder Februar. Das Fest zieht Tausende von Besuchern an, die dem farbenfrohen Spektakel der Gläubigen beiwohnen, die mit kunstvoll verzierten Altären „Kavadis“ und mit verschiedenen Metallhaken und Spießen, mit denen Haut, Wangen und Zunge durchstochen werden, ihre Ehrerbietung erweisen.

Das Sultan-Abdul-Samad-Gebäude, eines der frühesten Gebäude Kuala Lumpurs im maurischen Stil, ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt und diente ursprünglich als Sekretariat der britischen Kolonialverwaltung. Heute beherbergt es die Büros des Ministeriums für Information, Kommunikation und Kultur von Malaysia. Das 1897 erbaute und von A.C. Norman entworfene Gebäude befindet sich östlich des Merdeka-Platzes (Dataran Merdeka) und ist häufig Schauplatz der jährlichen Paraden zum Unabhängigkeitstag Malaysias.

In dieser riesigen Voliere, die sich über 20 Hektar erstreckt, leben über 3.000 Vögel. Der Schwerpunkt liegt auf einheimischen Arten. Die Besucher können sich über die lokale Flora und Fauna informieren. Der Park ist auch ein angesehener wissenschaftlicher Standort für Arterhalt und Bildung. Es gibt Zuchtprogramme und wissenschaftliche Studien über die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum.

Im Nationalmuseum, das in der Nähe der Lake Gardens liegt, erfahren interessierte Besucher alles über die Geschichte und Kultur Malaysias und können die Nachbildungen malaiischer Häuser, Hochzeitsszenen und Jagdausstellungen bewundern. Es werden auch einheimische Instrumente und Trachten ausgestellt. Neben den Dauerausstellungen des Museums gibt es auch temporäre Ausstellungen, die das ganze Jahr über wechseln und in der Central Hall zu sehen sind.

Ein kulinarisches (Street-Food)-Erlebnis

Die zahlreichen Kulturen, die in der Bevölkerung Kuala Lumpurs zusammentreffen, spiegeln sich in den lokalen Spezialitäten nieder. Eine absolute Institution, und hier schlägt das kulinarische Herz der Stadt, ist die Jalan Alor Food Street in Bukit Bintang. Erst nach Sonnenuntergang sollten sich die Besucher auf den Weg machen, um hier das authentische, beinahe chaotische Leben fernab der glänzenden Einkaufszentren und Wohntürme zu erleben. Restaurants und Straßenstände mit asiatischer, westlicher und europäischer Küche säumen die Gehwege auf beiden Seiten. Gegrilltes Fleisch, Nudeln und Desserts gehören zu den besten (und billigsten) der Stadt. Wer unbedingt ein Gericht der malaysischen Küche probieren möchte, sollte Nasi Kandar bestellen. Das bedeutet so viel wie „gemischter Reis“ und ist – wie der Name schon sagt – ein Teller mit Reis und einer Auswahl an Belägen und Soßen. Aufgrund der vielen südindischen Einwanderer sind die Soßen stark mit Currypulver und Chili gewürzt; zu den typischen Beilagen gehören Curryfleisch, Meeresfrüchte, Okrabohnen und asiatischer Kohl.

 

Logistikzentrum im Herzen der ASEAN-Region

Kuala Lumpur liegt nicht weit entfernt von der Straße von Malakka, einer der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Damit ist die Hauptstadt Malaysias gut positioniert als Logistikzentrum im Herzen der Vereinigung südostasiatischer Länder (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN). Singapur, eine weitere globale Megacity, ist nicht weit entfernt. Kuala Lumpur liegt eine halbe Stunde mit dem Zug oder 45 Minuten mit dem Taxi vom internationalen Flughafen entfernt.

Aktuelle und zukünftige Projekte beschleunigen das logistische Wachstum in Kuala Lumpur weiterhin: Die malaysische Regierung führte 2017 die Digitale Freihandelszone (DFTZ) ein, eine elektronische Welthandelsplattform, die den nahtlosen grenzüberschreitenden Handel erleichtern soll. Der Fokus liegt hierbei auf E-Commerce-Aktivitäten. Die DFTZ positioniert Malaysia auf dem globalen Radar als potenzielles Land, um ein regionales E-Fulfillment-Drehkreuz für E-Commerce-Unternehmen zu werden. Auch das Projekt der East Coast Rail Line (ECRL) ist eine weitere wichtige Initiative der Regierung zum Aufbau einer Logistikinfrastruktur. Dieses Projekt soll die Maritime Seidenstraße ergänzen, eine Entwicklungsstrategie zur Förderung der infrastrukturellen Konnektivität in Südostasien, Ozeanien, im Indischen Ozean und in Ostafrika. Auch der internationale Logistikdienstleister Rhenus ist hier tätig: Neben dem Hauptsitz in Port Klang, 30 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt, unterhält Rhenus Malaysia Niederlassungen in Penang für die nördliche Region, in Johor für den Süden und ein Luftfrachtbüro am Kuala Lumpur International Airport (KLIA).

Und was können wir für Sie tun?

Rhenus Malaysia bietet spezialisierte Logistiklösungen für verschiedene Branchen an, insbesondere für die Automobil-, Halbleiter-, Pharma-, Chemie- und Modebranche.

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